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KonflikteUkraine

Massiver Einsatz von Drohnen in der Ukraine

02:48

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Nick Connolly
10. Juli 2023

Ukrainische wie russische Truppen müssen jederzeit mit einem Angriff von oben rechnen: Massiver Drohneneinsatz auf beiden Seiten hat den Krieg entscheidend verändert, wie DW-Korrespondent Nick Connolly berichtet.

Der Gang durch dieses schlammige Labyrinth erinnert an Schützengräben im Ersten Weltkrieg - bis man um die Ecke biegt.

Wir befinden uns in einem Kommandostützpunkt, nur ein paar hundert Meter hinter den ukrainischen Frontstellungen. Die Soldaten hier koordinieren Artillerie und Infanterie mithilfe von Drohnen. Aber sie sind nicht die Einzigen.

O-Ton 'Bardak' 

"Es gibt inzwischen so viele Drohnen, dass nichts mehr unentdeckt bleibt. Auf beiden Seiten. Jede Bewegung, jeder Angriff wird bemerkt und abgewehrt."

O-Ton 'Pashtet' 
"Es ist möglich, dass wir in einigen Bereichen im Vorteil sind, aber es wäre definitiv falsch, den Feind zu unterschätzen."

Aufsager Nick Connolly
"Das Warnsignal bedeutet: Eine russische Drohne befindet sich über uns. Sie koordiniert möglicherweise einen Artillerieangriff auf die Stellungen, in denen wir uns hier befinden. Vielleicht aber fliegt sie nur zufällig durch den Luftraum über uns."

Die Technologie in diesem Raum ist nicht das einzige Frühwarnsystem, auf das sich die ukrainischen Soldaten verlassen:

O-Ton 'Bardak' 
"Als das letzte Mal eine Kamikaze-Drohne in unsere Richtung kam, hörte sie keiner der Soldaten. Aber der Hund hörte sie. Der Hund rannte in den Graben und die Jungs merkten, dass etwas im Busch war. Normalerweise versteckt sich dieser Hund nicht, wenn Artilleriebeschuss kommt, aber dieses Mal rannte er. Unsere Jungs konnten sich in Sicherheit bringen, und die Drohne kam herunter, ohne dass jemand verletzt wurde. Dieser böse Hund, der jeden beißt, hat ihnen das Leben gerettet. Er wird Cake genannt."

Der Kontrollraum befindet sich in einem vergrabenen Schiffscontainer. Allerdings einer mit Satelliten-Internetanschluss und Strom rund um die Uhr von einem Generator.

Diese Männer beobachten in Echtzeit, wie ukrainische Artillerie - gesteuert von ihren Drohnen - russische Panzerfahrzeuge viele Kilometer entfernt unter Beschuss nimmt. 

O-Ton 'Pashtet' 
"Habt Ihr das gesehen? Die Granate schlug ganz in der Nähe, gleich hinter ihnen auf der linken Seite ein. Es war sehr knapp, wir hätten sie fast erwischt."

Mit so vielen Drohnen am Himmel ist es fast unmöglich geworden, etwas auf dem Schlachtfeld geheim zu halten. Jeder Fortschritt, den es gibt, ist langsam und mühsam.