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Politik

Mattis zweifelt an Charmeoffensive

12. Februar 2018

US-Verteidigungsminister James Mattis ist überzeugt, Pjöngjang könne keinen Keil zwischen Seoul und Washington treiben. Wie nachhaltig das Tauwetter zwischen den verfeindeten Staaten sei, lasse sich noch nicht sagen.

USA James Mattis
Bild: Getty Images/K. Lane

"Ich weiß, dass die Leute nach einem Keil zwischen Südkorea und den USA suchen", sagte US-Verteidigungsminister James Mattis am Sonntag auf einem Flug nach Rom. Doch: "Es gibt da keinen Keil", versicherte der 67-Jährige.

Pjöngjang und Seoul bemühen sich seit Jahresbeginn um eine Annäherung. Als wichtiges Zeichen der Entspannung gilt die Teilnahme Nordkoreas an den derzeitigen Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang.

Zudem empfing Südkoreas Staatschef Moon Jae In anlässlich der Spiele eine hochrangige nordkoreanische Delegation, darunter Nordkoreas protokollarisches Staatsoberhaupt Kim Yong Nam und die Schwester von Machthaber Kim Jong Un, Kim Yo Jong. Die Delegation übermittelte Moon bei dem Treffen eine Einladung offiziell nach Pjöngjang.

"Zu früh", um Annäherung zu bewerten

Während Südkorea zurückhaltend auf die Einladung reagierte, bezeichnete US-Vizepräsident Mike Pence die Geste Nordkoreas als  "Propaganda-Farce" und wiederholte in Seoul, es sei weiterhin nötig, mit "maximalem Druck und Sanktionen" gegen Pjöngjang vorzugehen. Mattis sagte mit Blick auf die Einladung, es sei "zu früh, um zu sagen (…), ob das irgendeine Zugkraft haben wird, wenn die Olympischen Spiele erst vorbei sind".

Der Pentagon-Chef betonte, dass Nordkorea noch am Tag vor der Eröffnung der Olympischen Spiele eine Militärparade mit ballistischen Raketen abgehalten habe. Sollte das Land tatsächlich eine Annäherung an den Nachbarn anstreben, sei dies "ein sehr seltsamer Zeitpunkt" für eine solche Parade, so Mattis. Die USA sind wegen des Atomwaffenprogramms und wiederholter Raketentests des international isolierten Landes alarmiert.

Der Besuch Mattis' in Rom ist der Auftakt einer Europa-Reise, die ihn auch zur Sicherheitskonferenz in München und nach Brüssel führt. In der italienischen Hauptstadt trifft der Minister am Dienstag Vertreter der anderen 13 Staaten, die an der US-geführten Militärkoalition gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) beteiligt sind.

hk/wa (afp, rtr)

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