Fototermin ganz im Süden Kaliforniens: US-Präsident Trump hat erstmals Prototypen der Mauer besichtigt, die er an der Grenze zu Mexiko errichten lassen will. Und Trump hat konkrete Vorstellungen.
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Donald Trumps Design-Mauern
Sie sind aus Beton und bis zu 9,10 Meter hoch - acht Mauermodelle stehen schon an der Grenze zu Mexiko. US-Präsident Donald Trump zeigte sich begeistert bei der Besichtigung der Prototypen in Kalifornien.
Bild: Reuters/K. Lamarque
"Fantastisch"
US-Präsident Donald Trump findet die Prototypen der zukünftigen Grenzmauer "fantastisch". Hoch genug seien die acht Mauersegmente schon mal. Doch Trump geht es nicht nur um die Höhe, für ihn zählen noch andere Eigenschaften.
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Trump will den Durchblick
Fast wichtiger als die Höhe, so Trump, sei, dass die US-Grenzschützer trotz Mauer die mexikanische Seite einsehen können und erkennen, wenn sich illegale Einwanderer nähern. Manche Designs, wie dieses Mauersegment, haben deswegen Öffnungen im unteren Drittel. Menschen passen da selbstverständlich nicht durch.
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Mauern in der liberalen Hochburg
Ausgerechnet im Süden Kaliforniens werden die Mauer-Prototypen präsentiert. Der Bundesstaat gilt als liberale Hochburg. Seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr hat der US-Präsident Kalifornien gemieden, wo man den Mauerbau besonders kritisch sieht. Nun also sein erster Besuch. "Kalifornien bittet uns darum, in bestimmten Gegenden eine Mauer zu bauen", behauptet Trump.
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Grau oder blau?
Dieser Prototyp fällt farblich ins Auge. In einem dunklen Blau hebt er sich von den Konkurrenzprodukten ab. Sonst dominiert tristes Grau.
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Mauer und Stacheldraht
Besonders bedrohlich: Das Mauersegment links ist oben noch mit Stacheldraht ausgestattet. Doch die Oberfläche ist bereits so glatt, dass kaum ein Mensch hochklettern könnte. Alle acht Prototypen sind Made in USA. Auch das dunkelgraue Modell rechts. Es erinnert stark an die Berliner Mauer zu DDR-Zeiten.
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Lobbyarbeit für die umstrittene Mauer
Für Trump noch einmal wichtig zu erwähnen: "Mexiko hat eine Menge Probleme, unter anderem die Drogenkartelle". Auch wenn Kritiker die hohen Kosten für die Steuerzahler fürchten: Trump ist sicher, dass sich der Mauerbau auszahlt, weil die USA dadurch vor finanziellen Schäden durch illegale Einwanderung und Drogenhandel geschützt würden.
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"Baut Brücken, keine Mauern"
Auf beiden Seiten der Grenze gab es Proteste gegen Trumps Pläne. Menschen hielten Plakate mit den Aufschriften "Baut Brücken, keine Mauern" oder "Nein zur Mauer" hoch. Die Grenze zwischen Mexiko und den USA ist 3144 Kilometer lang. Mehr als 1100 Kilometer sind bereits mit einem Zaun gesichert.
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So wird momentan gesichert
Der aktuelle Zaun zwischen den USA und Mexiko ist nicht besonders hoch. Dieses Stück steht auf Höhe der mexikanischen Stadt Tijuana. Dahinter: US-Grenzkontrolleure zu Pferd. Sie patrouillieren hier regelmäßig.
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Von Grenzschützern und Offiziellen ließ sich Donald Trump acht Mauer-Modelle aus Beton und Stahl zeigen, die in der Nähe von San Diego stehen. Die Mauer sei nötig, um Amerika zu schützen, sagte der US-Präsident. Und an die Gegner seines umstrittenen Vorhabens gerichtet, ergänzte er: "Wenn man kein Mauersystem hat, hat man kein Land."
Eine Mauer müsse auf jeden Fall durchsichtig sein, damit die Grenzschützer sehen könnten, was auf der anderen Seite geschehe, betonte Trump, und sie müsse auf alle Fälle hoch genug sein. Die Prototypen sind fünfeinhalb bis gut neun Meter hoch. "Phantastisch", so Trumps Kommentar dazu.
Sparmodell Mauer
Ein Wall an der Grenze zu Mexiko war für ihn schon im Wahlkampf eines der wichtigsten Themen. "Mexiko hat eine Menge Probleme, unter anderem die Drogenkartelle", sagte Trump. Die Mauer werde ein Vielfaches ihrer Kosten einspielen, indem sie die USA vor den Folgeschäden illegaler Einwanderung und Drogenhandels schütze. Sie werde dem Steuerzahler Hunderte Milliarden Dollar ersparen.
Massiv kritisierte der Präsident kalifornische Städte, die Migranten Unterschlupf gewähren, und insbesondere auch Gouverneur Jerry Brown, einen Demokraten. Brown mache "einen schrecklichen Job". Kalifornien setze die Sicherheit der gesamten USA aufs Spiel, meinte Trump.
Der Republikaner kam zum ersten Mal als Präsident nach Kalifornien, bisher hatte er einen großen Bogen um den bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat gemacht. Der 71-Jährige ist dort höchst unpopulär; Kalifornien gilt als die liberale Hochburg der Vereinigten Staaten.
Auf beiden Seiten der Grenze kam es zu Protesten gegen Trumps Visite. Menschen hatten Schilder mit Aufschriften wie "Baut Brücken, keine Mauern" bei sich. Es gab aber auch Plakate mit Zustimmung für die Mauerbau-Pläne.
Die Gesamtkosten für Trumps Prestigeprojekt werden auf 20 Milliarden Dollar geschätzt. Der US-Kongress hat bisher jedoch kein grünes Licht für die Finanzierung des Vorhabens gegeben.