Max Kruse feiert bei Union Berlin sein Startelf-Debüt. Gegen Mainz 05 erzielt der 32-Jährige nicht nur gleich einen Treffer. Sondern er zeigt auf, über welche Möglichkeiten die Berliner durch die Verpflichtung verfügen.
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In den letzten Tagen gab es rund um Union Berlin einige Diskussionen. Der Grund: Loris Karius wechselte zum Traditionsverein aus Berlin-Köpenick. Mit dem 27-Jährigen und seiner Freundin, dem Fernseh-Sternchen Sophia Thomalla, ist ein Glamourfaktor in den Verein gekommen, den es in dieser Form dort wohl noch nicht gab.
Dem Torhüter Karius, der seit vergangenen Montag vom FC Liverpool ausgeliehen ist, folgen 1,8 Millionen Menschen auf dem Social-Media-Kanal Instagram. Seiner Freundin Sophia immerhin 1,2 Millionen User. Und beide bedienen ihre Kanäle regelmäßig mit Fotos in feiner Kleidung oder von Yachten. Beim 4:0 (1:0) seines neuen Klubs gegen den 1. FSV Mainz 05 saß Karius allerdings erst einmal auf der Ersatzbank. Und es machte derjenige Fußballprofi auf sich aufmerksam, vom dem in der vergangenen Woche wohl noch jeder Union-Fan gesagt hätte, dass dieser einen nicht gekannten Glanz an die "Alte Försterei" bringt.
Neue spielerische Qualität
Max Kruse ist derjenige, der bis dahin das große Interesse auf sich zog. Nichtsdestotrotz feierte der Offensivspieler am Freitagabend sein Startelfdebüt gegen die Rheinhessen. Nach einigem Transfer-Ärger mit seinem vorherigem Klub Fenerbahce Istanbul und einer Wadenverletzung konnte der 32-Jährige erstmals von Beginn an beweisen, weshalb Berlins Trainer Urs Fischer den Angreifer verpflichten wollte. Den nachdrücklichsten Beweis lieferte Kruse bereits nach 13 Minuten, als er die 1:0-Führung von Union per Kopf erzielte. Dass er dazu stets in der Lage ist, hatte er zuvor bereits in 251 Bundesliga-Partien bewiesen, in denen er 73 Treffer erzielt hatte.
Allerdings fühlte sich Kruse auch stets für die Vorbereitung von Toren seiner Kollegen zuständig. 68 Treffer bereitete Kruse in der Bundesliga-Karriere bereits vor. All diese zählbaren Faktoren spielen eine Rolle, wenn ein Klub Kruse verpflichtet. Aber Union holte sich mit diesem Spieler zusätzlich neue spielerische Qualität in der vordersten Linie ins Team. Wo in den vergangenen Jahren Angriffe und Tore vor allem "erarbeitet" wurden, bringt Kruse eine größere Leichtigkeit mit seiner feinen Ballbehandlung sowie seiner guten Technik ins Team. Ein neuer Aspekt im Spiel von Union Berlin, der dem Team völlig neue Möglichkeiten beim Spielaufbau und in den Abschlusssituationen bietet.
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Erneut schwache Mainzer
Union hat sich gleichzeitig auch die körperliche Wucht erhalten, ist immer noch sehr präsent bei Standardsituationen wie etwa Eckbällen oder Freistößen. Auch gezielt in die Spitze geschlagene Bälle wie vor dem 2:0 durch Marcus Ingvartsen (49.) sind weiterhin möglich. Marvin Friedrich traf nach einem Freistoß per Kopf zum 3:0 (63.). Joel Pohjanpalo wühlte sich mit der ersten Ballberührung nach seiner Einwechslung durch und traf gleich zum 4:0 (65.).
Das Spiel gegen die erneut erschreckend schwachen Mainzer zeigte eindrucksvoll auf, über welchen Variantenreichtum die Unioner in der laufenden Saison verfügen und dass sie nahezu alle Spielsituationen für sich nutzen können.
Für Max Kruse war die Partie nach 64 Minuten beendet. Beim Zwischenstand von 3:0 wurde der nun müde Kruse unter dem Applaus der rund 4400 Zuschauer ausgewechselt. Die Vereinsverantwortlichen dürften sich nach diesem Spiel sicher sein, dass ihnen mit der Verpflichtung des Offensivspielers der richtige Schachzug gelungen ist.
Die Top-Torjäger der Bundesliga
Tore sind das Wichtigste im Fußball. Stürmer, die oft ins gegnerische Tor treffen, genießen bei den Fans Heldenstatus. Die Bundesliga hat viele große Torjäger erlebt - diese zehn waren am erfolgreichsten.
Bild: Icon Sport/Getty Images
10. Klaus Allofs - 177 Tore
Als Klaus Allofs 1981 aus Düsseldorf zum 1. FC Köln wechselt, bedeutet seine Ablösesumme von 2,25 Millionen Mark (1,15 Millionen Euro) einen Bundesliga-Rekord. Allofs erzielt für die Fortuna, den FC und später für Werder Bremen insgesamt 177 Bundesliga-Tore. In Bremen spielt er am Ende seiner Karriere, nachdem er zuvor einige Jahre in Frankreich war.
Bild: Imago Images
9. Dieter Müller - 177 Tore
Dieter Müller hält bis heute einen Bundesliga-Rekord: Am 17. August 1977 erzielt er beim 7:2-Sieg des 1. FC Köln gegen Werder Bremen sechs Tore. Außer für den FC, ist Müller auch für Offenbach, Stuttgart und Saarbrücken in der Bundesliga aktiv. Zwischen 1977 und 1986 macht Müller insgesamt 303 Bundesliga-Spiele. Für seine 177 Tore benötigt er damit 121 Spiele weniger als Klaus Allofs.
Bild: Imago Images
8. Stefan Kuntz - 179 Tore
Bochum, Uerdingen, Kaiserslautern, noch einmal Bochum und schließlich Bielefeld - Stefan Kuntz spielt nie für einen der großen Bundesliga-Klubs. Trotzdem ist der gelernte Polizist zweimal Torschützenkönig: 1986 in Bochum, 1994 in Diensten des FCK noch einmal. Mit Kaiserslautern feiert Kuntz auch seine größten Erfolge: DFB-Pokalsieg 1990 und Meisterschaft 1991.
Bild: Imago Images
7. Ulf Kirsten - 181 Tore
"Der Schwatte", wie er genannt wird, ist schon bei Dynamo Dresden in der DDR-Oberliga ein gefährlicher Torjäger. 1990 wechselt Kirsten zu Bayer 04 Leverkusen. Er hält der Werkself bis zum Karriereende im Jahr 2003 die Treue und läuft insgesamt 350 Mal für Leverkusen in der Bundesliga auf. Kirsten gewinnt dreimal die Torjäger-Kanone der Liga.
Bild: Imago Images
6. Claudio Pizarro - 197 Tore
1999 kommt der Peruaner als 20-Jähriger zu Werder Bremen. Mit Ausnahme eines kurzen Intermezzos beim FC Chelsea bleibt "Pizza" der Bundesliga anschließend treu. Zweimal wechselt er von Bremen zum FC Bayern (2001 und 2012). Nach einer Saison in Köln schließt sich der damals 40-Jährige 2019 zum insgesamt fünften Mal dem SV Werder an, wo seine Karriere im Sommer 2020 endet.
Bild: Getty Images/Bongarts/S. Franklin
5. Manfred Burgsmüller - 213 Tore
Zwischen 1967 und 1990 beschäftigt das Schlitzohr "Manni" Burgsmüller die gegnerischen Verteidiger mit seinen Dribblings. Er spielt für Essen, Dortmund, Nürnberg und Bremen in der Bundesliga und ist mit 135 Toren Rekordschütze des BVB. Nach seiner Fußball-Karriere ist Burgsmüller sechs Jahre lang Kicker des American-Football-Teams Rhein Fire. Im Mai 2019 stirbt er im Alter von 69 Jahren.
Bild: Imago Images
4. Jupp Heynckes - 220 Tore
Bevor Heynckes als Trainer große Erfolge feiert, ist er einer der besten deutschen Stürmer. Vierzehn Jahre lang spielt er in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach (1965-1967 und 1970-1978) und Hannover 96 (1967-1970). Heynckes ist mit 195 Toren der Rekordschütze der Mönchengladbacher. Hier erlebt er als Teil der "Fohlen-Elf" seine erfolgreichste Zeit und wird viermal deutscher Meister.
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3. Klaus Fischer - 268 Tore
Fast 40 Jahre lang ist er die Nummer zwei der Bundesliga-Torjäger hinter Gerd Müller. Dann kommt Robert Lewandowski, der für 268 Treffer 190 Spiele weniger benötigt. Am häufigsten trifft Fischer für Schalke 04 (182). Außerdem ist er für 1860 München, den 1. FC Köln und den VfL Bochum aktiv. Fischers Bundesliga-Karriere dauert 20 Jahre (1968 - 1988). Er steht insgesamt 535 Mal auf dem Platz.
Bild: Imago Images
2. Robert Lewandowski - 312 Tore
Meisterschaften, DFB-Pokale, die Champions League und die Auszeichnung zum Weltfußballer - der Pole gewinnt alles und wird zur Institution in der Bundesliga. 2010 wechselt er von Lech Posen zu Borussia Dortmund. Von 2014 bis 2022 trifft er für die Bayern und bricht bis zu seinem Wechsel nach Barcelona Rekorde, zum Beispiel in der Spielzeit 2020/21 mit 41 Saisontoren - eins mehr als Gerd Müller.
Bild: Adam Pretty/Getty Images
1. Gerd Müller - 365 Tore
Der Torrekord des "Bombers" ist und bleibt unerreichbar. Zwischen 1965 und 1979 läuft Müller in der Bundesliga ausschließlich für die Bayern auf. Der Stürmer, der aus jeder Lage ein Tor machen kann, wird viermal Meister und siebenmal Torschützenkönig. In fünf Spielzeiten schießt er mehr Tore, als er Spiele absolviert. Müller erkrankt im Alter an Alzheimer und stirbt im August 2021.