1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mazedoniens Polizei wehrt Migranten ab

21. August 2015

Der Balkan ist für die Flüchtlinge nur eine Durchgangsstation. Sie wollen in die Europäische Union - ein Hindernisparcours. Mazedonische Sicherheitskräfte weisen die Menschen gewaltsam zurück.

Mazedonische Polizisten in der Nähe der Bahnstation Gevgelija (Foto: Reuters)
Mazedonische Polizisten in der Nähe der Bahnstation GevgelijaBild: Reuters/O. Teofilovski

Die mazedonische Polizei hat massiv Tränengas eingesetzt, um Hunderte Flüchtlinge daran zu hindern, von Griechenland nach Mazedonien zu kommen. Migranten flohen in Panik aus dem Niemandsland zwischen beiden Staaten zurück nach Griechenland, wie das griechische Fernsehen zeigte. Nach ersten Berichten sollen mindestens fünf Menschen verletzt worden sein.

Nach Aussage eines AFP-Fotografen setzte die Polizei am Grenzzaun nahe der griechischen Ortschaft Idomeni Blendgranaten ein, um die Menge zurückzudrängen. Die mazedonischen Behörden wiesen dies zurück. Es habe keine derartigen Vorfälle gegeben, erklärte ein Polizeisprecher.

Nacht im Niemandsland

An der Grenze haben sich nach Schätzungen der Behörden rund 2000 Migranten versammelt. Sie verbrachten die Nacht unter freiem Himmel im Gebiet zwischen den Kontrollstellen, nachdem Mazedonien am Donnerstag im Süden wie im Norden wegen der hohen Zahl an Flüchtlingen den Ausnahmezustand ausgerufen hatte - damit ist praktisch kein Durchkommen mehr möglich.

Die Regelung erlaubt einen "angemessenen Einsatz" des Militärs, wie es in einer Erklärung der Regierung in Skopje heißt. Dies sei "zum besseren Schutz der örtlichen Bevölkerung" unabdingbar. In der Region ist demnach ein Militärhauptquartier eingerichtet worden.

Nächste Hürde: Grenzzaun

Mazedonien ist nur eine Durchgangsstation für tausende Flüchtlinge, die aus Syrien oder dem Irak, aus Afghanistan oder afrikanischen Staaten stammen und auf dem Weg nach West- und Mitteleuropa sind. Die meisten versuchen zunächst über Serbien an die Grenze zu Ungarn zu gelangen. Doch dort wartet die nächste Hürde. Denn die ungarische Regierung lässt zurzeit einen vier Meter hohen Grenzzaun errichten, der die Menschen abhalten soll. Viele versuchen es trotzdem - und auch dort hat es bereits Verletzte gegeben.

jj/rb (dpa, afp, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen