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Mazedonier in Albanien protestieren gegen Äußerungen von Parlamentspräsident Pellumbi über bulgarische Minderheit

4. August 2004

Skopje, 31.7.2004, DNEVNIK, mazed.

Die Gemeinschaft der Mazedonier in Albanien hat gestern ein Protestschreiben an den Präsidenten des albanischen Parlaments, Servet Plumbi (Servet Pellumbi – MD) hinsichtlich seiner Erklärung vom 26. Juli in Sofia gerichtet, dass "die Einwohner der Region Golo Brdo und einiger Dörfer in der Nähe von Korca und Peshkopia als eine bulgarische Minderheit anerkennt sind". Bei der Begegnung bat sein bulgarischer Amtskollege Ognjan Gerdschikow Berichten zufolge Albanien, die Rechte der bulgarischen Minderheit im Land anzuerkennen.

Der Protest der Gemeinschaft der Mazedonier in Albanien lautet: "Wir sind bestürzt über die Erklärung, wir seien Bulgaren, obgleich wir uns als Mazedonier betrachten. Sie haben weder ein moralisches Recht noch ein Mandat, unsere Identität zu diskutieren". Im selben Schreiben fordern die Mazedonier Plumbi auf, sie zu besuchen und zu sehen, wer sie sind, was sie sind und unter welchen Bedingungen sie leben.

"Die Mazedonier haben für Sie gestimmt, damit Sie demokratische Gesetze im Parlament einführen und nicht damit Sie Bluttests an uns durchführen", heißt es in der Protestnote an Plumbi. Die Gemeinschaft weist darauf hin, dass es authentische Mazedonier in Albanien gebe, die niemals als Albaner, Bulgaren, Griechen oder Vlachen registriert worden seien und schon gar nicht als Bulgaren.

"Wir fordern Sie öffentlich auf, diese Erklärung zu dementieren", heißt es in dem Protestschreiben der Gemeinschaft, das von ihrem Vorsitzenden Evtim Mitrevski unterzeichnet worden ist.

In der Region Golo Brdo leben mehr als 35 000 Mazedonier mit den Albanern zusammen. 16 Dörfer sind ausschließlich von ethnischen Mazedoniern bewohnt. Bis jetzt sind die Mazedonier in Bulgarien in keiner Volkszählung registriert worden, obwohl ihre Zahl in einigen Regionen in Mala Prespa anerkannt worden ist. Der Europarat hatte auch Kritik an der jüngsten Zählung geübt. (MK)