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"Mazedonisch-rumänische Beziehungen Beispiel für den Balkan"

7. November 2002

– Treffen der beiden Präsidenten in Skopje – In der Hauptstadt fand auch ein Wirtschaftsforum statt – Mazedonien sucht Zugang zum rumänischen Markt

Skopje, 6.11.2002, MIA, mazed.

"Der Gegenbesuch des rumänischen Präsidenten in Mazedonien bestätigt die freundschaftliche und bilaterale Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern", sagte der mazedonische Präsident Boris Trajkovski nach dem heutigen (6.11.) Treffen mit dem rumänischen Präsidenten Ion Iliescu in Skopje.

Der Präsident Rumäniens bewertete die mazedonisch-rumänischen Beziehungen als Beispiel für den Balkan. Er ergänzte, dass jedoch Möglichkeiten für die Vertiefung dieser Beziehungen bestehen.

Die Präsidenten Trajkovski und Iliescu unterzeichneten heute nach ihrem Treffen eine Konsularübereinkunft und tauschten Dokumente zur Ratifizierung des Abkommens über Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern aus.

Die Außenminister Mazedoniens und Rumäniens, Ilinka Mitreva und Mircea Geoana, unterzeichneten gleichzeitig ein Memorandum über den Abschluss eines Freihandelsvertrages.

Die beiden Präsidenten drückten auf der abschließenden Pressekonferenz ihre Zufriedenheit über die Gespräche aus und fügten hinzu, dass diese offen, freundschaftlich und pragmatisch waren. Wie sie sagten, wurde auf dem Treffen über die bilateralen Beziehungen, die aktuelle Situation in Mazedonien und in Rumänien sowie in der Region gesprochen. Behandelt wurden auch Probleme in Bezug auf die gewünschte Mitgliedschaft in der Europäischen Union und der NATO, über den Kampf gegen den Terrorismus wie über die Zusammenarbeit beider Länder in internationalen Organisationen.

Trajkovski und Iliescu widmeten sich auch der Vertiefung der Beziehungen zwischen beiden Staaten, besonders auf wirtschaftlichem Gebiet.

(...) "Ich begrüße die Aufnahme Rumäniens in die nächste Runde der Erweiterung der NATO auf dem Gipfeltreffen in Prag. Wir sind der Meinung, dass der Beitritt Rumäniens in die NATO und 2007 in die Europäische Union einen großen Schritt in Richtung der Europäisierung der Region darstellt. Rumänien spielt eine wichtige Rolle in der Region und damit öffnen sich neue Perspektiven für Mazedonien", sagte der mazedonische Präsident Trajkovski.

"Solange nicht alle europäischen Länder Mitglieder der NATO und der Europäischen Union sind, können wir Europa nicht als ganzen, freien und vereinigten Kontinent ansehen, und dieser Hauptgedanke ist die Grundlage für die Anregung und Intensivierung einer zukünftigen Zusammenarbeit dieser europäischen Perspektiven", betonte Trajkovski. (...)

Der rumänische Präsident Ion Iliescu hob hervor, dass die Beziehungen zwischen Mazedonien und Rumänien "sehr gut sind und sich in Übereinstimmung mit den europäischen Werten entwickeln." (...)

"Ebenso stellten wir eine ungenügende Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wirtschaft fest, was objektiv begründet werden kann. Diese Fragen werden wir auf einem gemeinsamen Wirtschaftsforum analysieren", sagte Iliescu und fügte hinzu, "man müsse die Zusammenarbeit auch auf dem Gebiet der Kultur, der Wissenschaft und Bildung fördern" .

Iliescu sagte, dass über die Eröffnung eines rumänischen Kulturzentrums in Skopje nachgedacht wird, wodurch sich beide Länder besser kennen lernen würden. (...)

In Skopje fand heute auch ein Wirtschaftsforum der mazedonischen und rumänischen Geschäftsleute statt. Der mazedonische Wirtschaftsminister Ilija Filipovski sagte in seiner Rede, dass der mazedonisch-rumänische Freihandelsvertrag am 1. Januar 2003 unterzeichnet werden soll. Er erinnerte daran, dass der Rechtsrahmen der Wirtschaftszusammenarbeit jetzt mit einer bilateralen Übereinkunft geregelt ist, die im September 1996 in Bukarest unterschrieben wurde.

Laut Filipovski soll mit der Unterzeichnung des Vertrages einigen Erzeugnissen, wie Tabak, Wein und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen ein freierer Zugang zum rumänischen Markt ermöglicht werden. (...)

Auf dem Forum wandte sich auch der Staatssekretär der Wirtschaftsabteilung im rumänischen Außenministerium, Eugen Dijmarescu, an die Anwesenden. Er begrüßte die angekündigte Unterzeichnung des Freihandelsvertrages und drückte seine Hoffnung aus, dass der gesamte Handelsaustausch zwischen beiden Ländern sich in ein bis zwei Jahren annähernd auf das Niveau von 1995 (Handelsaustausch 32 Mill. US-Dollar - MD) erhöhen wird. (...) (fp)