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Mazen Sinnokrot: Palästinensern im Gaza-Streifen muss auch künftig Arbeit in Israel gestattet sein

18. August 2005

Palästinensischer Wirtschaftsminister im Interview von DW-RADIO


"Den Bewohnern des Gaza-Streifens muss es auch künftig gestattet sein, in Israel zu arbeiten. Das ist eine unserer Hauptforderungen an den US-Sondergesandten James Wolfensohn." Das sagte der palästinensische Wirtschaftsminister Mazen Sinnokrot in einem Interview des Arabischen Programms von DW-RADIO. Die Zahl der Palästinenser im Gaza-Streifen, die zur Zeit in Israel beschäftigt seien, sei nicht ausreichend. Sinnokrot: "Wir können keine Arbeitsplätze schaffen, so lange es in den verschiedenen palästinensischen Gebieten noch mehr als 500 Absperrungen gibt, teilweise auch im Gaza-Streifen." Er halte aber die Schaffung von rund 40.000 Arbeitsplätzen jährlich für erforderlich. Gegenwärtig lebten etwa 72 Prozent der Palästinenser in diesem Gebiet unterhalb der Armutsgrenze. Die Arbeitslosenquote liege bei 34 Prozent.


Die palästinensische Regierung habe einen Wirtschaftsplan für die Zeit nach dem Rückzug Israels aus dem Gaza-Streifen vorbereitet. "Der ganzen Welt muss klar sein, dass wir nicht nur von Gaza sprechen. Gaza kann nicht für sich allein bestehen",erklärte der Politiker der Deutschen Welle weiter. Um den Plan erfolgreich umsetzen zu können, müsse zunächst der "von Israel bestimmte rechtliche Zustand beendet werden". So seien der Bau eines Hafens und der Wiederaufbau des Flughafens geplant. Darüber hinaus, so Sinnokrot, "muss es einen Plan für die Verbindung zwischen Gaza und Westbank geben". Der Abzug der Israelis bedeute „nicht das Ende der Besetzung“. Sinnokrot: "Israel herrscht weiterhin zu Lande, zur See und in der Luft. Auch die Schlüsselpositionen in der Wirtschaft liegen in deren Händen."

18. August 2005
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