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Politik

Dan Coats soll neuer Geheimdienstchef werden

5. Januar 2017

Donald Trump hat die US-Geheimdienste viel kritisiert, bald muss er mit ihnen zusammenarbeiten. Nun soll er sich auf Dan Coats als Direktor der Dienste festgelegt haben. Der ist in Deutschland kein Unbekannter.

USA Dan Coats
Auch die Bundeskanzlerin dürfte sich gut an den früheren US-Botschafter Dan Coats erinnernBild: picture-alliance/AP Photo/S. Walsh

Die "Washington Post" und andere US-Medien berichteten unter Berufung auf Donald Trumps Umfeld über die Personalie, die noch in dieser Woche offiziell verkündet werden könnte. Der frühere US-Botschafter in Deutschland, Dan Coats, würde auf James Clapper folgen und hätte die Aufgabe, die 16 Geheimdienste der USA zu koordinieren. Der Senat muss der Personalie zustimmen.

Coats war von 2001 bis 2005 amerikanischer Botschafter in Deutschland. 2011 warf er Bundeskanzlerin Angela Merkel vor, sich mit der deutschen Enthaltung beim Militäreinsatz in Libyen isoliert zu haben. Der 73-jährige Republikaner vertrat noch bis vor kurzem den Bundesstaat Indiana im Senat. Er gilt als moderater Konservativer - dagegen hat Trump mit Mike Pompeo einen republikanischen Hardliner zum Chef der CIA gemacht.

Trump hatte die Arbeit der Geheimdienste in den vergangenen Tagen öffentlich kritisiert. So äußerte er Zweifel an ihrer Darstellung, dass die russische Regierung hinter den Hackerangriffen auf Computer der Demokraten steckt. Der künftige Präsident wollte sich am Freitag mit Vertretern der Dienste treffen, um sich über die Erkenntnisse unterrichten zu lassen.

Schwieriges Verhältnis zu Russland

Coats war einer von sechs Politikern und drei Mitarbeitern des Weißen Hauses, die 2014 als Reaktion auf die US-Sanktionen gegen Russland mit einem Einreiseverbot belegt wurden. Coats, der harte Strafmaßnahmen gegen Russland wegen der Annektion der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim befürwortete, nannte die Strafe damals eine Ehre.

Der bisherige Geheimdienstdirektor James Clapper hatte im November seinen Rücktritt erklärt. Der Geheimdienstkoordinator ist der wichtigste Berater des Präsidenten in nachrichtendienstlichen Angelegenheiten. Das Amt des Direktors war 2005 nach Pannen im Vorfeld der Terroranschläge vom 11. September 2001 geschaffen worden. Eine Untersuchungskommission hatte insbesondere dem Auslandsgeheimdienst CIA mangelnde Zusammenarbeit mit der Bundespolizei FBI vorgeworfen. Clapper hatte das Amt seit 2010 inne. Seine Zeit wurde maßgeblich auch von der gewaltigen Datenaffäre um den Geheimdienst NSA geprägt.

rk/hk (dpa, ap)

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