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Politik

Hackerangriff war Teil weltweiter Attacke

2. März 2018

Der Cyberangriff auf das deutsche Regierungsnetz nimmt immer größere Ausmaße an. Laut Medienrecherchen wurden auch Skandinavien, Südamerika und frühere Sowjet-Staaten ausgespäht.

Symbolbild Virenalarm Cybercrime Computerkriminalität Datenschutz
Bild: Imago/M. Weber

Um welche Länder es sich genau handelt, ist noch unklar. Wie NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Kreise berichten, die mit den Vorgängen vertraut sind, soll auch die Ukraine betroffen sein.

Nach den Recherchen sollen 17 Computer in Deutschland mit einem Trojaner infiziert worden sein. Ein Rechner gehörte offenbar einem Mitarbeiter des Bundesverteidigungsministeriums, der im Auswärtigen Amt tätig war. Daher hieß es zwischenzeitlich, auch das Verteidigungsministerium sei von dem Hack betroffen.

Ausländische Geheimdienste gaben Hinweise

Wie es weiter heißt, sollen der Bundesnachrichtendienst und das Bundesamt für Verfassungsschutz kurz vor Weihnachten, am 19. Dezember, von einem ausländischen Geheimdienst über die Attacke informiert worden sein. Der Angriff auf das deutsche Regierungsnetz begann dem Bericht zufolge bereits Ende 2016. Über die Infrastruktur der Hochschule des Bundes sei es den Hackern gelungen, auch in das Netz des Auswärtigen Amtes einzudringen.

Die Spionage-Software sei bis zum 17. Januar inaktiv gewesen. Erst dann sollen Daten abgeflossen sein. Wohin, sei unklar. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) habe die Angreifer zunächst gewähren lassen, um zu verstehen, welche Ziele die Hackergruppe verfolgte.

Innenministerium sucht Informanten und prüft Anzeige

Wer hinter der Attacke steht, ist noch völlig unklar. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, soll hinter dem Angriff laut Sicherheitskreisen eine Gruppe stecken, die "Turla" genannt wird und im Auftrag der russischen Regierung agiert. Das Bundesinnenministerium in Berlin sucht derweil nach der möglichen undichten Stelle in den eigenen Reihen, über die Informationen nach außen drangen. Konkret werde auch geprüft, ob es sinnvoll sei, eine entsprechende Strafanzeige zu erstatten", erläuterte ein Sprecher.

Die Bundesanwaltschaft leitete Vorermittlungen wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit gegen unbekannt ein. Ein Sprecher der obersten Anklagebehörde in Karlsruhe sagte, vor einem förmlichen Ermittlungsverfahren seien noch mehr Informationen nötig.

uh/jj (ARD, dpa, rtr, afp)

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