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Politik

Medien: Hitze lähmt Bundeswehr in Mali

19. April 2017

Nicht nur die Soldaten, auch Fahrzeuge und Hubschrauber kommen bei Temperaturen bis 50 Grad Celsius an ihre Grenzen. Zudem gibt es Mängel bei der Ersatzteilversorgung - und das in einem höchst gefährlichen Einsatz.

Mali Bundeswehr
Reparaturwerkstätten am Limit: Schwerbewaffneter Bundeswehrsoldat in Gao (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

Die extreme Hitze im Einsatzland Mali setzt laut einem Bericht der Zeitung "Die Welt" militärisches Gerät der Bundeswehr außer Gefecht. Jedes zweite deutsche Fahrzeug im Camp Castor in Gao sei nicht einsatzbereit, schreibt das Blatt.

Die Militärfahrzeuge seien nach einer technischen Überprüfung vorläufig stillgelegt worden. Gründe seien die Hitze - bis zu 50 Grad Celsius -, aber auch staubige und steinige Pisten. Die schleppende Ersatzteilversorgung aus Deutschland und die geringen Kapazitäten der Reparaturwerkstätten im Camp machten den Soldaten zusätzlich zu schaffen, so der Bericht.

Technische Belastungsgrenze

"Die Auftragserfüllung gegenüber den UN ist sichergestellt", zitiert die "Welt" einen stellvertretenden Kontingentführer der Bundeswehr in Gao. "Die Einsatzbedingungen führen uns aber regelmäßig an die technische Belastungsgrenze." Die Bundeswehr unterstützt in Gao die UN-Mission MINUSMA, die sich in Mali für eine Stabilisierung des von Konflikten und Terrorismus bedrohten Landes engagiert.

Keine Sonderfreigabe: Deutsche Soldaten vor einem Helikopter in Mali (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/S. Rieussec

Für den Kampfhubschrauber Tiger, der den Vereinten Nationen Anfang Mai einsatzbereit gemeldet werden soll, fehle eine Sonderfreigabe zum Einsatz unter hohen Temperaturen, berichtet die Zeitung. Derzeit sei der Helikopter nur für eine Betriebsgrenze von 43 Grad Celsius freigegeben. Überstiegen die Temperaturen diesen Wert, dürfe der Hubschrauber nicht aufsteigen. Beantragt sei eine Sondergenehmigung für den Einsatz bis 48 Grad.

Terrorangriff in Timbuktu

Die Sicherheitslage in Mali ist nach wie vor äußerst angespannt. Vor allem im Norden des Landes werden immer wieder Anschläge verübt. Erst am Dienstag hatten mutmaßliche Islamisten bei einem Angriff auf einen Armeestützpunkt bei Timbuktu fünf Soldaten getötet. Ein Anti-Terror-Kommando der französischen Armee teilte mit, es habe auf Bitten der malischen Regierung zehn der Angreifer "neutralisiert". Frankreich ließ offen, ob die Täter getötet oder verletzt wurden.

Mali war durch einen Militärputsch 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein, um das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen aus dem Norden Malis in Richtung Süden zu stoppen.

Viele Gebiete sind nach wie vor nicht unter Kontrolle der Sicherheitskräfte. Die Bundeswehr ist in dem westafrikanischen Land am UN-Einsatz und an einer zivilen Ausbildungsmission der Europäischen Union sowie an einer EU-Trainingsmission zur Ausbildung einheimischer Soldaten beteiligt.

jj/se (dpa, afp)

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