Nobelpreis
8. Oktober 2007Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an den aus Italien stammenden US-Amerikaner Mario R. Capecchi, den Briten Martin J. Evans und den Amerikaner Oliver Smithies. Das gab das Nobelpreiskomitee am Montag (8.10.2007) in Stockholm bekannt.
"Bahnbrechende Entdeckungen"
Die drei Forscher werden für "bahnbrechende Entdeckungen" im Bereich embryonaler Stammzellen und der DNA-Rekombination bei Säugetieren ausgezeichnet. Sie haben eine Technik entwickelt, die es erlaubt, in Versuchsmäusen gezielt Gene auszuschalten, um deren Funktion zu untersuchen. Gene-Targeting heißt dieses Verfahren in der Fachsprache.
Rückschlüsse auf Humanmedizin
Mit dieser Technik können Mäuse mit Mutationen in jedem beliebigen Gen gezüchtet werden. Die in den Tieren sichtbaren Folgen verraten den Forschern, welche Funktion das ausgeschaltete Gen hat. Das erlaubt Wissenschaftlern wichtige Rückschlüsse auf Krankheiten beim Menschen.
Der Nobelpreis ist mit zehn Millionen Kronen (1,09 Millionen Euro) dotiert. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung ging an die US-Wissenschaftler Andrew Fire und Craig Mello für ihre Entdeckung der so genannten RNA-Interferenz, die in einem Organismus für das Ausschalten einzelner Gene verantwortlich ist.
Verleihung an Nobels Todestag
Ehrung für die medizinische Forschung ist eine von fünf, mit denen der 1896 gestorbene Preisstifter Alfred Nobel Einsätze zugunsten der Menschheit über seinen Tod hinaus fördern wollte. Bis zum 12. Oktober werden auch die Preisempfänger für Physik, Chemie, Literatur und Frieden bekannt gegeben. Am 15. Oktober wird der Träger des erst später gestifteten Wirtschaftsnobelpreises bestimmt; diese Auszeichnung wurde 1968 von der Schwedischen Reichsbank im Einvernehmen mit der Nobel-Stiftung geschaffen. Die Preisverleihung ist wie jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobels. (vem)