Die Deutschen ölen Blitze, wenn sie es eilig haben. Schnee von gestern mögen sie nicht besonders. Beliebte Redewendungen von Eis, Wind und Sturm.
Anzeige
Wetterphänomene in deutschen Redewendungen
Deutsche reden über Schnee, Eis oder Regen, wenn sie eigentlich etwas ganz anderes meinen. Hier kommen sieben Redewendungen über das Wetter.
Bild: picture-alliance/dpa Themendienst/C. Klose
Vom Regen in die Traufe
Wer von einer unangenehmen Situation geradewegs in eine noch unangenehmere steuert, kommt vom Regen in die Traufe. Die Traufe ist die Tropfkante am Dach, hier fließt Regenwasser gesammelt in einem Schwall ab - auf denjenigen, der nichtsahnend darunter steht!
Bild: picture-alliance/Geisler-Fotopress/C. Hardt
Auf dünnes Eis begeben
Wer sich sprichwörtlich auf dünnes Eis begibt, geht ein Risiko ein, oder begibt sich in eine kritische oder unsichere Situation. Schon im Mittelalter hieß es: "Qui currit glaciem, se non monstrat sapientem" (Wer auf das Eis läuft, zeigt sich nicht weise).
Bild: picture-alliance/dpa Themendienst/C. Klose
Gut Wetter machen
Wer sich zum eigenen Vorteil um eine gute Stimmung bemüht, oder versucht, andere Menschen zu seinen Gunsten zu beeinflussen, macht in der bekannten deutschen Redewendung "gut Wetter". Wer hätte da nicht gern, wie die Fee im Foto, einen Zauberstab- oder Spruch!
Bild: picture-alliance/blickwinkel/C. Leithold
Wie ein geölter Blitz
Blitze bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von 100.000 Kilometern pro Sekunde - langsamer als Lichtgeschwindigkeit, aber doch: "blitzschnell". Noch schneller ist nur der sprichwörtlich "geölte Blitz".
Bild: picture-alliance/dpa/R. Guenther
Etwas steht in den Sternen
Was sprichwörtlich in den Sternen steht, ist ungewiss. Seit Menschengedenken werden die Sternkonstellationen am Himmel gedeutet, um Prognosen für die Zukunft zu erhalten.
Bild: picture-alliance/Geisler-Fotopress
Schnee von gestern
Wer abwinkt und sagt, "das ist doch Schnee von gestern", meint, eine Nachricht ist nicht neu, sondern alt und überholt. "Wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr?" fragt wehmütig Francois Villon in einem Gedicht aus dem 16. Jahrhundert, seiner "Ballade der Frauen von einst". Den Schneeresten auf dem Foto dagegen weint man keine Träne nach.
Bild: picture-alliance/dpa/S. Pförtner
Durch den Wind sein
Segelschiffe, die ihre Richtung ändern, müssen "durch" den Wind - für einen kurzen Moment bläst der Wind, vielleicht sehr heftig, direkt von Vorne. Die Redewendung bedeutet, dass jemand sich völlig erschöpft fühlt, unkonzentriert und verausgabt.
Bild: picture alliance/Blickwinkel/f
7 Bilder1 | 7
Über das Wetter redet jeder. Und hat eine Meinung dazu, wie zum Beispiel einst John Ruskin, der berühmte englische Schriftsteller, Kunstkritiker und Sozialphilosoph des viktorianischen Zeitalters: "Sonnenschein ist köstlich, Regen erfrischt, Wind kräftigt, Schnee erheitert. Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur verschiedene Arten von gutem."
Unsere Bildergalerie erklärt eine Auswahl beliebter deutscher Redensarten, die bildhaft Wetterphänomene benutzen: von dünnem Eis zum sprichwörtlich "geölten Blitz"!
Mehr Inhalte über Deutsche und ihre Eigenarten, die deutsche Alltagskultur und Sprache finden Sie auf unserer Seite www.dw.com/meetthegermans_de sowie bei YouTube und Instagram.