Der saudische Fußball-Klub Al-Hilal bietet angeblich eine Rekordsumme für Frankreichs Superstar Kylian Mbappé. Noch verrückter erscheint das vermeintliche Jahresgehalt, mit dem Mbappé geködert werden soll.
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Bei diesen Summen geraten selbst die Krösusse der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA ins Staunen. LeBron James postete auf Twitter einen Ausschnitt aus dem Kultfilm "Forrest Gump" mit Tom Hanks, in dem der Titelheld aus seiner Toreinfahrt läuft. "Ich auf dem Weg nach Saudi-Arabien, wenn sie meine Agenten anrufen", schrieb der 38 Jahre alte Superstar. Laut US-Wirtschaftsmagazin Forbes ist der NBA-Champion hinter den Fußballern Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Kylian Mbappé aktuell die Nummer vier unter den bestverdienenden Sportlern der Welt.
James bezog sich damit augenzwinkernd auf das geradezu unmoralische Angebot des Klubs Al-Hilal an Mbappé. Angeblich ködern die Saudis den Stürmerstar von Vizeweltmeister Frankreich mit einem Jahresgehalt von 700 Millionen Euro. Das entspräche einem Stundenlohn von 80.000 Euro und einem Tagesverdienst von gut 1,9 Millionen Euro.
"Ich sehe aus wie Mbappé"
"Die haben doch auch Basketballligen, oder? Ich weiß nicht, die Tinte unter meinem Vertrag ist noch nicht getrocknet", scherzte Draymond Green, der erst kürzlich beim NBA-Klub Golden State Warriors einen Kontrakt über 100 Millionen Dollar für vier Jahre unterzeichnet hatte. Und der griechische Star Giannis Antetokounmpo, der schon zweimal zum wertvollsten Spieler der Liga gekürt wurde, twitterte: "Al Hilal, ihr könnt mich holen. Ich sehe aus wie Kylian Mbappé."
Der französische Fußballstar kommentierte den Tweet mit 13 Tränen lachenden Emojis. Es war die bislang einzige öffentliche Reaktion Mbappés auf das vermeintliche astronomische Angebot aus Saudi-Arabien.
Erst zu Al-Hilal, dann zu Real?
Es gilt als offenes Geheimnis, dass Mbappé 2024 von seinem aktuellen Arbeitgeber Paris St. Germain zum spanischen Traditionsklub Real Madrid wechseln will. Angeblich wurde bereits ein Vorvertrag geschlossen. Doch die Zeichen deuten eher auf einen noch früheren Abschied von PSG hin. Bei der wichtigen Werbetour des französischen Meisters in den asiatischen Staaten Japan und Südkorea fehlte der Weltmeister von 2018.
Al-Hilal soll PSG für Mbappé eine Ablösesumme von 300 Millionen Euro angeboten haben. Der französische Meister habe die Offerte angenommen und den Saudis gestattet, mit dem Spieler über dessen Vertragsmodalitäten zu verhandeln, heißt es. Sollte der Deal zustande kommen, wäre es der teuerste Transfer der Fußball-Geschichte. Die bisherige Höchstmarke hält der Wechsel von Brasiliens Star Neymar: 2017 zahlte PSG für ihn 222 Millionen Euro, um ihn vom FC Barcelona loszueisen.
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Ronaldo und Benzema spielen bereits im Wüstenstaat
Ein Transfer Mbappés nach Saudi-Arabien würde in die Strategie des Golfstaates passen, Fußball-Superstars mit exorbitanten Gehältern ins Land zu locken. Der fünfmalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo aus Portugal spielt bereits seit Anfang des Jahres beim Klub al-Nassr FC. Frankreichs Stürmerstar Karim Benzema unterschrieb im Sommer für drei Jahre bei Al-Ittihad. Menschenrechtsorganisationen bewerten die Strategie Saudi-Arabiens als sogenanntes "Sportswashing": Mit glanzvollem Sport soll von den andauernden Menschenrechtsverletzungen im Land abgelenkt werden.
Die teuersten Fußball-Transfers der Welt
Mit 21 Jahren Fußball-Weltmeister, jetzt teuerster Einkauf des FC Chelsea: 121 Millionen Euro zahlen die Engländer für den Argentinier Enzo Fernandez. In der Transfer-Rekordliste reicht das gerade mal zu Platz sechs.
Bild: Tom Weller/dpa/picture alliance
Platz 10 - Eden Hazard
Nach sieben Jahren beim englischen Premier-League-Klub FC Chelsea verlässt der Belgier Eden Hazard (2.v.l.) im Sommer 2019 die Insel und heuert bei Real Madrid an. Die "Königlichen" aus der spanischen Hauptstadt berappen für den Spielmacher 115 Millionen Euro.
Bild: Clive Rose/Getty Images
Platz 9 - Cristiano Ronaldo
Es ist eine der wenigen Rekord-Kategorien, in der Cristiano Ronaldo nicht an der Spitze steht. 2009 wechselt der portugiesische Superstar für die damalige Rekordsumme von 94 Millionen Euro von Manchester United zu Real Madrid. 2018 zahlt Juventus Turin für den fünfmaligen Weltfußballer sogar 117 Millionen Euro.
Bild: Sebastian Frej/MB Media Solutions/IMAGO
Platz 8: Jack Grealish
Im Sommer 2021 verlässt Jack Grealish seinen Heimatverein Aston Villa, dessen Trikot er seit dem sechsten Lebensjahr getragen hat. Manchester City bringt für den Linksaußen der englischen Nationalmannschaft 115,5 Millionen Euro auf - Rekord für einen Transfer innerhalb der Premier League. Grealish trägt an dem Stempel "teuerster englischer Spieler" schwer, wie er später selbst einräumt.
Bild: CRAIG BROUGH/REUTERS
Platz 7: Antoine Griezmann
Nach langem Transferpoker wechselt der damalige Weltmeister aus Frankreich 2019 von Atletico Madrid zum FC Barcelona. Barça überweist die in Griezmanns altem Vertrag festgeschriebene Ablösesumme von 120 Millionen Euro an den Liga-Rivalen. Der Stürmer erhält einen Fünfjahresvertrag - mit einer Ausstiegsklausel über 800 Millionen Euro. Für deutlich weniger Geld wechselt er später zurück zu Atletico.
Bild: Reuters/A. Gea
Platz 6: Enzo Fernandez
Gutes Geschäft für Benfica Lissabon: Im Sommer 2022 eisen die Portugiesen Mittelfeldspieler Enzo Fernandez für 14 Millionen Euro vom argentinischen Traditionsverein River Plate los, sieben Monate später verkaufen sie ihn für 121 Millionen Euro an den FC Chelsea. In der Zwischenzeit wurde Fernandez mit Argentinien Weltmeister - und in Katar als bester junger Spieler des Turniers geehrt.
Bild: Matthias Koch/picture alliance
Platz 5 - Joao Felix
Der portugiesische Nationalspieler (r.) gilt als Jahrhunderttalent. Joao Felix ist ein Spielgestalter und kann am Ball fast alles: Er schießt beidfüßig und verfügt über eine exzellente Kopfballtechnik. Im Sommer macht Atletico Madrid das Rennen der Topklubs, die um den Jungstar werden. Die Spanier überweisen für Felix 127,2 Millionen Euro an Benfica Lissabon.
Bild: Ebrahim Noroozi/AP Photo/picture alliance
Platz 4 - Philippe Coutinho
2017 wechselt der brasilianische Mittelfeldspieler für 135 Millionen Euro vom FC Liverpool zum FC Barcelona. So richtig glücklich wird Philippe Coutinho bei den Katalanen nicht. 2019/20 spielt er auf Leihbasis für den FC Bayern eine Saison in der Bundesliga. Der deutsche Rekordmeister zieht anschließend jedoch nicht die Kaufoption für Coutinho über 120 Millionen Euro.
Bild: Getty Images/Bongarts/A. Hassenstein
Platz 3 - Ousmane Dembélé
Bei Borussia Dortmund als Juwel gefeiert, weckt Ousmane Dembélé schon sehr bald das Interesse der größten europäischen Klubs. Der französische Nationalspieler wechselt im Sommer 2017 zum FC Barcelona - für eine Ablösesumme von 140 Millionen Euro. Noch niemals zuvor hat ein Bundesliga-Verein so viel für einen Spieler kassiert.
Bild: Aurelien Meunier/Getty Images
Platz 2 - Kylian Mbappé
Längst ist der Franzose zu einem der besten Spieler der Welt gereift. Viele nennen Kylian Mbappé in einem Atemzug mit Superstars wie Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo. Im Sommer 2017 lässt sich Paris St. Germain den damals 18 Jahre alten Stürmer von Ligakonkurrent AS Monaco 180 Millionen Euro kosten. 2018 wird Mbappé mit Frankreich Weltmeister, 2022 Vizeweltmeister.
Bild: Catherine Ivill/Getty Images
Platz 1 - Neymar
222 Millionen Euro - das ist die Ablösesumme, die 2017 im Vertrag des brasilianischen Superstars Neymar beim FC Barcelona festgeschrieben ist. Eine Phantasiesumme, denken die meisten - bis die katarischen Geldgeber von Paris St. Germain kommen. Den ersehnten ersten Champions-League-Titel konnten bisher jedoch weder Neymar noch Mbappé dem französischen Topverein bescheren.