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KriminalitätItalien

Mega-Fabrik für illegale Zigaretten in Italien ausgehoben

27. September 2025

Da staunten selbst die Beamten der italienischen Finanzpolizei: In einer unterirdischen Produktionsanlage bei Cassino liefen täglich Millionen von Zigaretten vom Band.

Symbolbild | Fahrzeug der italienischen Finanzpolizei Guardia di Finanza
Vor allem im Kampf gegen Wirtschaftskriminalität im Einsatz: die italienische Guardia di Finanza (Archivfoto)Bild: Riccardo Fabi/Pacific Press/picture alliance

Italiens Finanzpolizei hat die größte illegale Zigarettenfabrik in der Geschichte des Landes entdeckt. Wie die Guardia di Finanza mitteilte, hatte die unterirdische Anlage eine Produktionskapazität von gut sieben Millionen Zigaretten pro Tag. Mehr als 150 Tonnen Zigaretten seien dort beschlagnahmt worden.

Die rund 1600 Quadratmeter große Fabrik verbarg sich unter einem vermeintlich leerstehenden Logistikzentrum in der Nähe der Kleinstadt Cassino in Mittelitalien, etwa zwei Autostunden südöstlich von Rom. In einer Lagerhalle fanden Beamte einen "fachmännisch versteckten" Schaltkasten, über den sich der Eingang zu bunkerähnlichen Räumlichkeiten öffnen ließ.

"Modernste technologische Standards"

Die Guardia di Finanza schrieb in ihrer Mitteilung von einer "regelrechten Industrieanlage", die nach "modernsten technologischen Standards" erbaut worden sei. Die Fabrik war demnach unter anderem mit einem Lüftungssystem ausgestattet, das den Austritt verdächtiger Abgase verhinderte. Unter der Erde befanden sich auch Schlaf- und Wohnräume für 18 Beschäftigte - samt Küche, Speisesaal und Bädern.

Die illegale Ware sei sowohl in Italien als auch im EU-Ausland vertrieben worden, hieß es. Der Jahreserlös durch den Verkauf illegaler Zigaretten dürfte rund 900 Millionen Euro betragen haben.

Die Fabrikbetreiber hätten den italienischen Staat mutmaßlich um mehr als eine halbe Milliarde Euro an Steuern betrogen, so die Finanzpolizei. Bislang sei eine Festnahme erfolgt, gegen mehrere weitere Verdächtige werde ermittelt.

wa/hf (afp, dpa)