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Politik

Mega-Sicherheitsoperation vor Queen-Begräbnis

15. September 2022

In London läuft vor dem Staatsbegräbnis für Elizabeth II. einer der größten Sicherheitseinsätze in der Stadtgeschichte. Die Schlange der Trauernden, die sich von ihrer Königin verabschieden wollen, wird immer länger.

Großbritannien | Trauer um Queen Elizabeth II
Warten im Morgengrauen am Themseufer, auf einen kurzen Besuch am Sarg der Queen in Westminster HallBild: Tom Nicholson/via REUTERS

Der Geheimdienst sei zusammen mit der Polizei und Spezialkräften für Terror-Bekämpfung im Großeinsatz, um die Sicherheit der Bevölkerung und der Spitzenpolitiker aus aller Welt zu gewährleisten, die in den nächsten Tagen in der britischen Hauptstadt erwartet werden, berichtete die BBC. In den Stunden und Tagen vor der Trauerfeier und Beerdigung von Königin Elizabeth II. am Montag werden sich Hunderte Staats- und Regierungschefs aus aller Welt, der japanische Kaiser, Könige und Königinnen und bis zu zwei Millionen Besucher in London versammeln.

Etwa 2000 geladene Gäste werden zur Trauerfeier in der Westminster Abbey in London erwartet. Die Beisetzungsfeierlichkeiten, die von Hunderten Millionen Fernsehzuschauern auf der ganzen Welt verfolgt werden wird, sei "ein verlockendes Ziel für internationale Terroristen", so die BBC.

Sicherheitskräfte auf dem Dach von Buckingham PalaceBild: Daniel Leal/REUTERS

Tausende Sicherheitskräfte überwachen - auch mittels Videokameras - die kilometerlange Schlange von Trauernden, die in der Westminster Hall Abschied nehmen wollen von der dort im geschlossenen Sarg aufgebahrten Queen. Bewaffnete Spezialkräfte sind auf Dächern positioniert. Zwar sei die Beerdigung mit der von Prinzessin Diana im Jahr 1997 vergleichbar, aber die enorme Zahl an Staatsoberhäuptern, die sich zur Trauerfeier angesagt haben, mache die Sicherheitsvorkehrungen extrem komplex, berichtet die BBC. 

Die königliche Familie begleitete die Queen am Mittwoch nach Westminster HallBild: Dan Kitwood/REUTERS

Die logistische Aufgabe sei mit der Organisation Hunderter Staatsbesuche innerhalb weniger Tage vergleichbar, zitiert die Zeitung "The Telegraph" Regierungsquellen. Die Zeitung sprach von "einem der größten diplomatischen Momente des Jahrhunderts".

Stundenlanges Schlangestehen für einen letzten Abschied

Nachdem der Sarg gestern, begleitet von der königlichen Familie, in einer Prozession vom Buckingham Palast in die Westminster Hall gebracht wurde, können die Briten dort ihrer verstorbenen Monarchin bis Montagmorgen die letzte Ehre erweisen.

Abschied nehmen von Elizabeth II. in Westminster Hall: vielen Briten ein HerzensanliegenBild: Yui Mok/REUTERS

Die Warteschlange erstreckt sich inzwischen auf rund fünf Kilometern entlang dem Themseufer. Für die kommenden Tage wird mit Wartezeiten von bis zu 30 Stunden gerechnet. Einige Schätzungen gehen von bis zu zwei Millionen Besuchern aus, die der Queen ihren Respekt erweisen wollen. Viele Menschen blieben kurz stehen und verneigten sich oder knicksten vor dem Sarg. Andere bekreuzigten sich oder beteten. Frühere Soldaten salutierten ein letztes Mal vor ihrer früheren Oberbefehlshaberin.

Charles III. macht Pause

Nach einer Woche strengen Protokolls und dicht getakteter Termine hat König Charles III. einen Tag keine offiziellen Termine. Dies habe die "Operation London Bridge", die den Ablauf der Tage nach dem Tod der Queen minuziös regelt, von Anfang an so vorgesehen, schrieb die Nachrichtenagentur PA.

König Charles III. am Mittwoch hinter dem Sarg auf dem Weg nach Westminster HallBild: Danny Lawson/REUTERS

Seit dem Tod seiner Mutter am vergangenen Donnerstag und seiner Proklamation zum König hat der 73-Jährige fast ununterbrochen im Licht der Öffentlichkeit gestanden.

Wachmann bricht vor dem Sarg der Queen zusammen

Bei der Totenwache kam es in der Nacht zu einem Zwischenfall. Mehrere Soldaten königlicher Regimenter halten an den Ecken des Sargs Totenwache. Sie sollen alle sechs Stunden abgelöst werden. Für einen der Wachmänner war das lange Stehen offenkundig zu viel: Er stand in der Nacht auf dem Podest vor dem Sarg, kippte dann während eines Wachwechsels plötzlich vornüber und prallte mit dem Gesicht auf den Boden. Bereits zuvor war er mehrfach ins Schwanken geraten und einmal vom Podest gestolpert. Über den Gesundheitszustand des Wachmanns war zunächst nichts bekannt. Der Zwischenfall war aufgrund der BBC-Übertragung live im Internet zu sehen.

Nichts wird dem Zufall überlassen. Nächtlicher Probelauf in London für das Staatsbegräbnis am MontagBild: Phil Noble/REUTERS

Die traditionellen Wachmänner in Großbritannien müssen bei ihrer Arbeit oft stundenlang stehen. Bereits in der Vergangenheit gab es deshalb ähnliche Vorfälle wegen Kreislaufproblemen.

qu/as (dpa, afp, rtr)

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