Das Königshaus in der Krise: Wie zu erwarten, hat die Ankündigung des britischen Prinzen Harry und seiner Frau Meghan auf royale Pflichten zu verzichten, viele Reaktionen ausgelöst - auch in Deutschland.
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Harry & Meghan - Liebesgeschichte mit neuen Perspektiven
Ihre Ankündigung klingt wie eine Palastrevolte: Prinz Harry und Herzogin Meghan wollen ihre Präsenz bei offiziellen Anlässen verringern und ihr Geld selbst verdienen. Die königliche Familie war nicht vorab informiert.
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Ein freies Leben
Ihre Auszeit zum Jahresende von allen offiziellen Terminen des britischen Königshauses war schon ungewöhnlich. Zeit zum Nachdenken, Zeit für ein unbeschwertes Privatleben - bei der Familie in Kanada. Der offenbar wohlüberlegte Entschluss kürzer zu treten kam per Instagram - zeitgemäßer Stil ihrer "fortschrittlichen neuen Rolle", wie das royale Paar öffentlich verkündete.
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Traumhochzeit
Die amerikanische Fernsehschauspielerin Meghan Markle und Prinz Harry trafen sich erstmals im Juli 2016. Über Freunde hatten sie sich kennengelernt. Gut ein Jahr später war es dann offiziell: "Wir sind verliebt", gaben sie in der "Vanity Fair" preis. Am 19. Mai 2018 feierten die beiden ihre Hochzeit in der Londoner Westminster Abbey. Prinz Harry steht an sechster Stelle der britischen Thronfolge.
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It's a boy!
Am 6. Mai 2019 war es endlich soweit: Das erste Kind von Prinz Harry und Herzogin Meghan erblickte das Licht der Welt. Der Name Archie wurde allerdings anfangs noch geheim gehalten. Auch auf ein Bild des Neugeborenen musste die Öffentlichkeit warten. Der Kleine wird übrigens offiziell kein Prinz sein, so der Kodex - es sei denn, Queen Elizabeth macht eine Ausnahme und gewährt ihm den Adelstitel.
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Der junge Harry
Der junge Harry hatte kein einfaches Lebens. 1984 wurde der jüngste Sohn von Prinz Charles und der verstorbenen Prinzessin Diana als Prinz Henry von Wales geboren. Seine Kindheit war von der Scheidung seiner Eltern und dem frühen Tod seiner Mutter, Lady Diana, überschattet. Das Bild zeigt die (noch) heile königliche Familie im August 1995 in London bei einem offiziellen Repräsentationstermin.
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Tod der Mutter
Prinzessin Diana starb 1997 bei einem Autounfall in Paris. Harry war damals erst zwölf, sein Bruder William 15 Jahre alt. Das Bild zeigt die trauernden jungen Prinzen während der Sarg ihrer Mutter aus der Westminster Abbey an ihnen vorbei getragen wird. Das tragische Ereignis hat Prinz Harry zutiefst getroffen, wie er später in einem persönlichen Interview erzählte.
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Lange Zeit der Trauer
Anfang 2018 verriet Harry auch, wie sehr er sein ganzes Leben lang gekämpft habe, um über diesen Schock hinweg zu kommen. Zur Unterstützung einer Kampagne zur psychischen Gesundheit offenbarte er in einem Interview mit dem "Daily Telegraph", dass er bei mehreren Gelegenheiten einem Zusammenbruch sehr nahe gewesen sei.
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Party-Prinz
Als junger Mann ließ sich Harry später kaum eine Party entgehen, war immer für einen royalen Skandal gut. Er suchte die Nähe zu attraktiven Frauen und wurde von der Regenbogenpresse lange Zeit als Playboy bezeichnet. Der britischen Zeitschrift "Newsweek" gestand er einmal, dass er am liebsten aus der Königsfamilie "aussteigen" wolle.
Bild: Chris Jackson/Getty Images
Beliebt und pflichtbewusst
Zehn Jahre stand Prinz Harry im Dienst der britischen Streitkräfte. Später gab er zu, dass sein Militärdienst "die beste Flucht war, die ich je hatte". Nach seiner militärischen Karriere, die ihn zweimal nach Afghanistan führte, entwickelte sich Prinz Harry zu einem der beliebtesten britischen Royals- nicht nur innerhalb des Landes, sondern auch weltweit.
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Meghan Markle
Nur wenige Briten wussten, wer Meghan Markle war, als ihr Name Ende 2016 erstmals auf den Titelseiten der Zeitungen erschien. Geboren 1981 in Los Angeles, war sie als Schauspielerin in ihrer Rolle als Anwältin in der erfolgreichen TV-Serie "Suits" bekannt geworden. Von Seiten der britischen Presse schlug ihr ein eisiger Wind entgegen. Manche Kommentare waren offen sexistisch und rassistisch.
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Soziales Engagement
Wie auch Prinz Harry engagiert sich Meghan schon lange für verschiedene soziale Organisationen. Sie ist Botschafterin der kanadischen Wohltätigkeitsorganisation "World Vision Canada", die sich um die Bildungschancen von Kinder in Entwicklungsländern kümmert. Außerdem setzt sie sich bei den Vereinten Nationen engagiert für die Rechte und Gleichberechtigung von Frauen ein.
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Mit dem Segen der Königin
"Die Königin und der Herzog von Edinburgh freuen sich für das Paar und wünschen ihnen alles Gute", verkündete der Buckingham Palast zur Hochzeit von Prinz Harry. Wenn Thronfolger heiraten, muss die Königin ihren Segen geben. Eine Hochzeit mit einem geschiedenen Partner wäre in Großbritannien früher undenkbar gewesen. Was Queen Elizabeth zu den neusten Plänen ihres Enkels sagt, ist nicht bekannt.
Bild: Imago/ZUMA Press
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In Großbritannien ist es das Thema der Stunde. Zumindest für diejenigen, die am Königshaus interessiert sind. Und das sind ja bekanntlich viele. Die Ankündigung von Prinz Harry und seiner amerikanischen Frau Meghan, sich in Zukunft aus der vordersten Reihe der königlichen Familie zu verabschieden, auf royale Pflichten zu verzichten und darüber hinaus auch den Wohnsitz zumindest zeitweise zu verlagern, sorgt für mächtig Wirbel.
Die britischen Boulevardzeitungen sprechen von einer "Royal Battle" und vom "Megxit". Nach dem "Brexit" nun also der "Megxit" - was im Übrigen suggeriert, dass hinter der Entscheidung vor allem die Frau von Prinz Harry steht. Offenbar sind viele Kommentatoren der Meinung, dass die Ehefrau im Hause Harry das Zepter in der Hand hält.
Erinnerungen werden wach an die große königliche Krise des Jahres 1936, als die Liebschaft des britischen Königs Eduard VIII mit der US-Amerikanerin Wallis Simpson dazu führte, dass der König wenig später abdankte. Was damals ein großer Skandal war, ist für viele Fans des britischen Königshauses bis heute ein Trauma. Die weltweit populäre britische Serie "The Crown" geht darauf ausführlich ein. Wer sich vertiefen möchte: Die Serie ist zurzeit bei Netflix zu sehen. Auch in den sozialen Medien fühlen sich einige an ebenjenes Jahr 1936 erinnert:
Die vielen Reaktionen zeigen, dass der "Megxit" auf den diversen Plattformen in den kommenden Tagen und Wochen noch heftig diskutiert und kommentiert werden dürfte.
Hier und da gehen dann auch schon mal die Pferde durch: Da wird Meghan Wallis Simpson gleichgesetzt, indem aus der Letzteren direkt auch eine Schauspielerin gemacht wird. Frei nach dem Motto: US-Amerikanerinnen nehmen dem britischen Königshaus die Männer weg.
Andere haben für den angekündigten Schritt von Harry, der ja nicht wie Eduard VIII König ist, sondern auf der Liste der möglichen Nachfolger von Monarchin Elisabeth II lediglich auf Platz sechs steht, nur bissigen Spott übrig:
Das liebe Geld ist natürlich ein großes Thema. Harry und Meghan haben angekündigt, dass sie in Zukunft auch selbst Geld verdienen wollen. Manche User zeigen durchaus Verständnis:
Der #Megxit entwickelt sich derweil zum Trend - und darf sich womöglich Hoffnungen bei den Wahlen zum kommenden Wort des Jahres machen. Für manche vielleicht bei der Wahl zum beim Un-Wort des Jahres. Ist das nun wichtig? Für viele Menschen offenbar. Doch stimmen die Relationen noch? Es gibt auch andere Meinungen dazu: