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Katastrophe

112 Tote bei Überschwemmungen in Japan

9. Juli 2018

Außergewöhnlich viel Regen wurde vielen Menschen in Japan zum Verhängnis. Viele Leute werden noch vermisst. Besonders betroffen ist die Region um die Millionenstadt Hiroshima.

Japan Überschwemmungen
Bild: Reuters/Kyodo

Unwetter mit außergewöhnlich viel Regen haben in Japan mindestens 112 Menschen in den Tod gerissen. Das sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga. 87 Todesopfer seien bestätigt, weitere Menschen seien gefunden worden und zeigten keine Lebenszeichen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo vom Montag werden noch etwa 80 Menschen vermisst. Damit sind die Überschwemmungen die schlimmste Naturkatastrophe in Japan seit dem verheerenden Erdbeben und Tsunami im März 2011. Rettungsmannschaften arbeiteten rund um die Uhr. 

Retter suchen in zerstörten Häusern nach Überlebenden.Bild: Reuters/Kyodo

Am Montagmorgen ließen die Regenfälle in den am schwersten getroffenen Gebieten im Westen und im Zentrum Japans vorerst nach. Dort waren ganze Dörfer überschwemmt oder von Erdrutschen getroffen worden. Der Wetterdienst senkte die Alarmstufe für die betroffenen Gegenden zunächst, die Behörden warnten aber vor der Gefahr weiterer Erdrutsche durch den vom Regen aufgeweichten Boden.

Da die Fluten langsam zurückgingen, konnten Rettungskräfte Orte erreichen, die zuvor von der Außenwelt abgeschnitten waren. Die Behörden fürchteten, dass die Helfer weitere Opfer in den zerstörten Häusern finden könnten.

Vom Hochwasser betroffene Japaner bekommen Trinkwasser gestellt, wie hier in Mihara Bild: Reuters/I. Kato

Laut Regierungssprecher Yoshihide Suga suchen insgesamt 54.000 Helfer - darunter Soldaten und Polizisten - nach eingeschlossenen, verletzten oder toten Menschen. Premierminister Shinzo Abe rief dazu auf, bei der Suche nichts unversucht zu lassen. "Es ist ein Kampf gegen die Zeit", sagte Abe.

Es könnten noch mehr Opfer werden

Besonders betroffen von den starken Regenfällen war die Region um die Millionenstadt Hiroshima. Allein dort wurden 37 Tote und 40 Vermisste gemeldet. Auf der südwestlichen Hauptinsel Shikoku starben 22 Menschen. Berichten zufolge verließen wegen der Wassermassen Hunderttausende ihre Häuser.

Der heftige Regen hat besonders die Städte in der Region um Hiroshima getroffen. Bild: Reuters/Kyodo

Andere mussten sich auf die Dächer ihrer Häuser retten und harrten dort aus, bis die Rettungsteams sie erreichten. Insgesamt waren rund sechs Millionen Menschen in 19 Präfekturen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen, darunter alleine 1,8 Millionen in Hiroshima. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete, wurden Hunderte Häuser beschädigt.

jmw/sam (dpa, afp)

     

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