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Mehr als 1000 Neuinfektionen in Italien

22. August 2020

Eines der am stärksten von der Corona-Krise betroffenen Länder in Europa schlägt Alarm: Schon seit Juli steigen in Italien die Zahlen wieder an. Aber nicht nur dort sind Behörden und Experten in Sorge.

Bei einem Mann im Auto wird ein Nasenabstrich genommen
Drive-In-Corona-Test in Rom: Mehr Fälle zuletzt Mitte MaiBild: Getty Images/AFP/T.Fabi

Erstmals seit den Lockerungen Mitte Mai meldet Italien mehr als 1000 Corona-Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden stieg die Zahl der nachgewiesenen Fälle um 1071, wie das Gesundheitsministerium in Rom mitteilte. Zuletzt gab es Mitte Mai mit 1402 Fällen eine höhere Zahl. Schon seit Juli verzeichnen die Behörden - wie in anderen Ländern - wieder mehr Corona-Ansteckungen. Experten machen dafür vermehrte soziale Kontakte verantwortlich, die sich im Umfeld von Urlaub und Nachtleben abspielen.

Auch in Deutschland wurden dem Robert-Koch-Institut zufolge so viele positive Testergebnisse registriert wie seit vier Monaten nicht mehr: 2034 innerhalb eines Tages. In der Bundesrepublik sorgen neben Reiserückkehrern vor allem kleinere Treffen im Familien- oder Freundeskreis für die Verbreitung des Virus.

Abflug mit Verspätung

Wegen eines Corona-Verdachtsfalls an Bord konnte eine Lufthansa-Maschine am Frankfurter Flughafen erst mit zweistündiger Verspätung starten. Wie das Unternehmen mitteilte, verließ die betroffene Passagierin das Flugzeug vor dem Abflug nach Belarus. Die Frau hatte kurz vor dem Start auf ihrem Handy die Mitteilung über ein positives Testergebnis bekommen und darüber sofort die Besatzung informiert. Es habe keinen direkten Kontakt zwischen ihr und der Crew oder anderen Passagieren gegeben, so die Lufthansa.

Flughafen Frankfurt/Main: Corona-Fall an Bord einer Lufthansa-MaschineBild: picture-alliance

Die Bundesregierung plant inzwischen, das Verfahren bei der Einreise zu beschleunigen. Künftig können sich Urlauber auf einer speziellen Internetseite registrieren und dort ihre Daten eingeben. Das soll die aufwendige Weiterleitung von Unterlagen in Papierform ersetzen.

Virus weltweit auf dem Vormarsch

Das Virus breitet sich global weiter aus. Nach Berechnungen der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland sind weltweit bereits mehr als 800.000 Menschen nach einer Infektion gestorben. Das ist ein Anstieg um 100.000 binnen zweieinhalb Wochen.

Sowohl bei den Ansteckungen als auch bei den Todesfällen liegen die Vereinigten Staaten mit rund 5,6 Millionen beziehungsweise 175.000 an erster Stelle, gefolgt von Brasilien (3,5 Millionen/113.000). Relativ zur Einwohnerzahl gibt es in anderen Ländern jedoch mehr Opfer als in den USA: Starben hier - ebenso wie in Brasilien - 54 Menschen pro 100.000 Einwohner, so waren es in Peru 84, in Großbritannien 62, in Italien 59 und in Schweden 57. In Deutschland liegt der Wert seit Langem unverändert bei 11. Allerdings hinkt der Vergleich, weil die Zahl der Tests sehr unterschiedlich ist.

In Russland wurde SARS-CoV-2 nach jüngsten offiziellen Angaben bei 4921 Menschen innerhalb eines Tages nachgewiesen. Damit steigt die Gesamtzahl der Infektionen dort auf mehr als 950.000. Zugleich wurden 121 neue Todesfälle bestätigt. Insgesamt starben damit mehr als 16.300 Patienten an oder mit dem Erreger.

"Schwacher Impfstoff schlechter als gar keiner"

Die russischen Behörden hatten am Donnerstag angekündigt, in der kommenden Woche die entscheidende dritte Erprobungsphase eines Corona-Impfstoffs zu starten. Parallel zu der Studie mit 40.000 Teilnehmern soll das Präparat aber schon Personen aus Hochrisikogruppen verabreicht werden.

Bei Experten schürt dies die Sorge vor einer Mutation des Virus. Sie warnen, durch eine nur teilweise wirksame Impfung könnten Virenstämme entstehen, die sich dann komplett der Immunisierung entziehen. "In diesem Sinne ist ein schwacher Impfstoff schlechter als gar kein Impfstoff", sagte der Virologe Ian Jones von der Universität Reading in England der Nachrichtenagentur Reuters.

jj/AR (dpa, afp, rtr)

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