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KatastropheMarokko

Mehr als 1000 Tote bei verheerendem Erdbeben in Marokko

Veröffentlicht 9. September 2023Zuletzt aktualisiert 9. September 2023

Das Epizentrum lag im Atlasgebirge rund 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch. Das Beben hatte eine Stärke von 6,9 und war auch noch in Portugal zu spüren.

Zerstörtes Haus mit Trümmern
Die Erdstöße setzten gewaltige Energien frei, denen viele Bauwerke nicht standhieltenBild: Abdelhak Balhaki/Reuters

Bei dem schweren Erdbeben im Südwesten Marokkos sind nach neuesten Regierungsangaben mindestens 1305 Menschen ums Leben gekommen. Zudem gebe es mehr als 1800 Verletzte, teilte das Innenministerium in Rabat mit. 1220 von ihnen seien in kritischem Zustand. Die Zahl der Opfer könnte weiter steigen; noch immer gibt es keinen vollständigen Überblick. Die Krankenhäuser in Marrakesch sprachen von einem "massiven Zustrom" von Verletzten.

Ausläufer des Bebens waren noch in Portugal zu spüren - hier Spuren der Zerstörung in MarrakeschBild: Abdelhak Balhaki/Reuters

Die Erschütterungen trafen die historische Altstadt von Marrakesch schwer, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Bilder und Videos aus sozialen Netzwerken zeigen zerstörte Gebäude. Menschen rannten in Panik aus ihren Häusern und blieben aus Angst vor Nachbeben im Freien. Der Strom und das Telefonnetz fielen vorübergehend aus. Das Beben war auch in den Küstenstädten Rabat, Casablanca und Essaouira sowie im Nachbarland Algerien und sogar noch in Portugal zu spüren. 

Beschädigte Moschee in der HauptstadtBild: Abdelhak Balhaki/Reuters

Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS ereignete sich das Beben um 00.11 Uhr MESZ im Atlasgebirge in einer Tiefe von 18,5 Kilometern gut 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch und 60 Kilometer nordöstlich der Stadt Taroudant. Das Geofon des Helmholtz-Zentrums Potsdam gab die Stärke mit 6,9 an. Kurze Zeit später wurde noch einmal ein Nachbeben der Stärke 4,9 registriert.

"In Gedanken bei den Opfern"

US-Präsident Joe Biden zeigte sich in einer Erklärung "tief traurig" angesichts der Naturkatastrophe. Ähnlich äußerten sich zahlreiche Staats- und Regierungschefs weltweit. Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb im Kurznachrichtendienst X: "In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei den Opfern des verheerenden Erdbebens." Scholz hält sich derzeit auf dem G20-Gipfel in der indischen Hauptstadt Neu Delhi auf.

Krisenstab der Deutschen Botschaft in Marokko 

Die Deutsche Botschaft in der Hauptstadt Rabat richtete einen Krisenstab ein, um Verletzte und andere Opfer schnellstmöglich zu betreuen. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin sagte, es sei eine Notfallnummer eingerichtet worden. Unter der könnten sich betroffene Deutsche melden. Sie würden konsularisch unterstützt. Das Auswärtige Amt stehe zur Lage nach der Naturkatastrophe in engem Austausch mit den örtlichen Behörden.

Die Europäische Union bot dem Maghrebstaat Hilfe an. "Die EU ist bereit, Marokko in diesen schwierigen Momenten zu unterstützen", schrieb EU-Ratspräsident Charles Michel ebenfalls auf der Plattform X. Sein Mitgefühl gelte allen, die von der Tragödie betroffen seien, und den Rettungskräften.

"Schreckliche Nachrichten": EU-Ratschef Charles Michel, hier bei einer Pressekonferenz auf dem G20-Gipfel in Neu DelhiBild: Sajjad Hussain/AFP/Getty Images

Im Jahr 2004 waren bei einem Erdbeben im Nordosten Marokkos mindestens 628 Menschen getötet und 926 verletzt worden. 1980 erschütterte ein Beben der Stärke 7,3 das benachbarte Algerien. Dabei kamen 2500 Menschen ums Leben.

se/uh/sti/jj/rb/wa (afp, ap, dpa, rtr)

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