Tote bei Anschlägen im Irak
12. Januar 2016Örtlichen Medien zufolge starben allein bei zwei Explosionen in dem Café in der nordöstlich von Bagdad gelegenen Stadt Muktadaja 23 Menschen. Weitere 44 Menschen seien verletzt worden, berichtete die Nachrichtenwebsite Alsumaria unter Berufung auf Sicherheitskreise. Das angegriffene Café soll vor allem bei jungen Leuten beliebt gewesen sein.
Geiselnahme im Einkaufszentrum
Bei einer Geiselnahme in der Hauptstadt Bagdad wurden mindestens zwölf Menschen getötet. Polizeiangaben zufolge stürmten mehrere Männer wild um sich schießend ein Einkaufszentrum, nachdem sie zuvor auf der Straße eine Autobombe gezündet hatten (Artikelbild).
Ein schockierter Augenzeuge berichtete, ein Selbstmordattentäter habe einen Ladenbesitzer festgehalten und dann seinen Sprengstoffgürtel gezündet. Der Wagen, mit dem die Angreifer gekommen seien, sei voller Sprengstoff gewesen und dann gezündet worden.
Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Angriff in einem vier- oder fünfstöckigen Gebäude im Geschäftsviertel al-Dschadida im Osten der Hauptstadt, wo mehrheitlich Schiiten leben. Über dem Ort des Geschehens stand eine riesige schwarze Rauchwolke. Neben den zwölf Toten soll es mindestens 36 Verletzte gegeben haben.
Angreifer wurden getötet
Im Verlauf der Geiselnahme ließen die Angreifer laut Polizei mindestens neun Frauen und Kinder frei. Drei Geiseln seien erschossen worden, als die Sicherheitskräfte den Geiselnehmern zu nahe gekommen seien. Alle anderen Geiseln seien befreit und die Angreifer getötet worden, sagte ein Polizeisprecher.
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" gab über eine Erklärung im Internet bekannt, dass vier ihrer Mitglieder den Angriff ausgeführt hätten. Nach Angaben der Islamisten wurden 90 Menschen getötet oder verletzt. Die Dschihadisten bekannten sich auch zur Attacke auf das Café in Muktadaja.
Bargeld-Depot des IS zerstört
Unterdessen zerstörte die US-geführte Koalition, die im Irak und in Syrien Luftangriffe gegen den IS fliegt, nach eigenen Angaben ein Bargeld-Depot der Organisation im nordirakischen Mossul. Dabei seien "Millionen Dollar" vernichtet worden, sagte ein US-Vertreter, der nicht genannt werden wollte.
Zwei 900-Kilogramm-Bomben seien auf das Depot abgeworfen worden, in dem Geld aus den illegalen Geschäften des IS wie Ölhandel und Plünderungen gelagert worden sei. Laut einem Bericht des US-Nachrichtensenders CNN wurden bei dem Angriff bis zu sieben Zivilisten getötet.
gri/pab (dpa, afp, rtr)