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Politik

Mehr als 40 Tote bei Dorfüberfällen in Mali

19. Juni 2019

Der Klimawandel befeuert auch die ethnische Gewalt in Westafrika: Weil nutzbare Flächen knapper werden, attackieren sich Ackerbauern und Hirten. Doch auch die instrumentalisierte Religion spielt eine unheilvolle Rolle.

Karte Mali Bamako Timbukutu Sevare
Bild: DW

Bei Überfällen auf zwei Dörfer in Mali sind mindestens 41 Menschen getötet und viele verletzt worden. Angreifer auf Motorrädern hätten Yoro attackiert, sagte der Bürgermeister des Ortes, der im Zentrum des Landes liegt, etwa 200 Kilometer östlich des internationalen Flughafens von Sevare. Etwa 100 Männer hätten Schüsse auf die Bewohner abgegeben. Dann seien sie in das benachbarte Dorf Gangafari gefahren.

Die meisten Opfer gehören zur Volksgruppe der Dogon. In der Region gibt es immer wieder blutige Zusammenstöße zwischen den Ackerbau treibenden Dogon und den Fulbe, die ihren Unterhalt als Viehhirten bestreiten.

Kampf um Weidegründe

Vor gut einer Woche wurden bei einem ähnlichen Angriff in Sobame nach Regierungsangaben rund 35 Menschen getötet, darunter 24 Kinder. Im März waren einem Angriff auf ein anderes Dorf im Zentrum des Landes mindestens 130 Menschen zum Opfer gefallen.

Verbrannte Erde - nach dem Überfall auf das Dogon-Dorf Sobane in der vergangenen WocheBild: Reuters/M. Konate

Eine Ursache der ethnisch motivierten Gewalt ist der Kampf um die wenigen Weidegründe und Äcker in der trockenen Sahelzone. Die traditionellen Spannungen verschärften sich noch, seit islamistische Milizen aus den Reihen der Fulbe Mitglieder rekrutierten.

Französische Intervention

In Mali sind seit Jahren radikalislamische Rebellengruppen aktiv. 2012 hatten sie den Norden des Landes vorübergehend in ihre Gewalt gebracht. Anfang 2013 intervenierten französische Truppen und drängten die Islamisten zurück. Frankreich unterhält in der Sahelzone weiterhin die rund 4500 Mann starke Mission "Barkhane". Ihr Auftrag ist der Kampf gegen den islamistische Terror, vor allem im Niger, dem Tschad und in Mali.

Die Bundeswehr ist in Mali an einer EU-Ausbildungsmission beteiligt, aber auch an der UN-Mission MINUSMA, die zur Einhaltung eines Friedensabkommens beitragen soll, das 2015 geschlossen wurde. Die Einsätze gelten für deutsche Soldaten derzeit als die gefährlichsten überhaupt.

jj/haz (dpa, afp, rtr)

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