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Katastrophe

Mehr als 60 Tote nach Taifun in Vietnam

7. November 2017

Taifun "Damrey" hat in Vietnam schwere Schäden angerichtet. Überschwemmungen und Erdrutsche forderten mindestens 61 Tote. Besonders stark betroffen ist die historische Stadt Hoi An.

Vietnam Taifun Damrey
Bewohner der überfluteten Altstadt von Hoi An versorgen sich mit LebensmittelnBild: picture-alliance/AP Photo/H. Dinh

Als Taifun "Damrey" am Samstag auf Land traf, waren vor allem der Süden und das Zentrum Vietnams von starken Regenfällen und Überschwemmungen betroffen. Drei Tage später wird langsam das Ausmaß der Zerstörung deutlich. Mindestens 61 Menschen seien durch das Hochwasser, Erdrutsche und Bootsunglücke ums Leben gekommen, sagte ein Vertreter der Rettungskräfte. 20 weitere Personen würden noch vermisst. Die Regierung hat mittlerweile 15.000 Soldaten in die betroffenen Gebiete gesendet, um die Such- und Rettungsaktionen zu unterstützen.

Insgesamt gehen die Behörden davon aus, dass mehr als 120.000 Häuser durch "Damrey" beschädigt wurden. Auch Stromleitungen wurden zerstört und zahlreiche Bäume entwurzelt. Zehn Frachtschiffe und fast 1300 Fischerboote sollen durch den Taifun versenkt worden sein. Und der starke Regen verursacht nach wie vor Probleme. Die lokalen Wasserreservoirs seien nicht mehr aufnahmefähig, so ein Behördenvertreter. Es bestehe die Gefahr, dass sie bersten.

Ein Boot als letztes verbliebenes Transportmittel in der historischen Stadt Hoi AnBild: picture-alliance/AP Photo/H. Dinh

Besonders stark getroffen hat es die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Küstenstadt Hoi An. Die Stadt ist für ihre einzigartigen historischen Gebäude bekannt, die zum Teil 600 Jahre alt sind. Nun steht sie größtenteils unter Wasser. Das nationale Katastrophenzentrum berichtet, in der Altstadt habe das Wasser am Montag einen Stand von vier Metern erreicht, sei aber mittlerweile wieder auf 1,5 Meter gesunken. Zeitweilig habe die berühmte japanische Holzbrücke aus dem 17. Jahrhundert, ein Überbleibsel aus Hoi Ans Vergangenheit als wichtiger asiatischer Handelshafen, komplett unter Wasser gestanden.

Ein Besuch von Hoi An zählt auch zum Programm des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec), der am Mittwoch im nahe gelegenen Danang beginnt. An dem Treffen nehmen unter anderem US-Präsident Donald Trump, Chinas Staatschef Xi Jingping und der russische Präsident Wladimir Putin teil. Ursprünglich war geplant, dass die Ehepartner der Staats- und Regierungschefs die Stadt besuchen sollten. Wegen der Sturmfolgen könnte der Termin aber noch abgesagt werden.

Vietnam wurde in diesem Jahr bereits von einer Serie starker Stürme getroffen. Mindestens 240 Menschen wurden seit Beginn des Jahres aufgrund von Überschwemmungen und Erdrutschen als vermisst gemeldet oder getötet.

djo/bri (afp, dpa)

 

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