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Politik

Mehr als 75 Tote bei Angriff auf Militärlager

19. Januar 2020

Ein Trainingslager des jemenitischen Militärs in der Provinz Marib wurde von Raketen und Drohnen getroffen. Die Zahl der Toten ist in den letzten Stunden weiter gestiegen. Bekannt hat sich zu dem Angriff bislang niemand.

Jemen Konflikt l Huthi-Rebellen in Sanaa
Huthi-Rebellen im Jemen (Archivbild)Bild: picture alliance/dpa/AP/H. Mohammed

Nach der Attacke war zunächst von rund 40 getöteten Regierungssoldaten die Rede. Inzwischen spricht das jemenitische Militär von mindestens 75 Toten. Nach Angaben aus Militär- und Ärztekreisen gab es zudem fast 150 Verletzte. Wer hinter der Tat steckt, ist noch unklar. Nach Angaben aus Militärkreisen schlug am Samstag, während des Abendgebets in der Moschee eines Militärlagers in der Provinz Marib, erst ein Marschflugkörper ein, dann wurde das Lager von einer Drohne angegriffen. 

Laut Berichten des saudi-arabischen Staatsfernsehens sollen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen für den Angriff verantwortlich sein. Jemens Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi verurteilte die Tat als "feigen und terroristischen" Angriff. Auch Hadi bezichtigte die Huthi-Rebellen des Angriffs, wie die staatliche Nachrichtenagentur Saba berichtete. Die Rebellen seien "ein billiges Werkzeug" des Irans in der Region, fügte er hinzu.

Der saudiarabische Fernsehsender Al-Hadath zeigte ein Video, das die Moschee nach dem Angriff zeigen soll. Zu sehen waren Leichen- und Trümmerteile sowie Blutspritzer an Wänden und Teppichen.

Stellvertreterkrieg auf jemenitischem Boden

Im Jemen herrscht seit fünf Jahren Bürgerkrieg. Die mit Teheran verbündeten schiitischen Huthi-Rebellen kämpfen dort gegen die Regierung und gegen eine von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz. Die Saudis, die Vereinigten Arabischen Emirate und andere arabische Staaten unterstützen die Truppen von Jemens Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Die iranische Führung lobt die Aufständischen als Teil ihrer regionalen "Achse des Widerstands". Die Huthis weisen allerdings Darstellungen zurück, sie seien lediglich Stellvertreter des Irans in dessen Machtkampf mit dem saudischen Königshaus.

qu/uh (afp, dpa)

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