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Kriminalität

Rund drei Jahre Haft für Kim-Attentäterin

1. April 2019

Im Prozess um den Tod des Halbbruders von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist eine Frau aus Vietnam zu mehr als drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor die Mordanklage aufgehoben.

Kim Jong Nam Attentatsfall in Malaysia
Bild: Getty Images/AFP/M. Rasfan

Doan Thi Huong wird aber schon Anfang Mai freigelassen werden, sagte ihr Anwalt nach Verkündung des Strafmaßes. Der zuständige Richter verkürzte die Haftstrafe um ein Drittel und rechnete die Zeit der Untersuchungshaft an. Zuvor hatte die malaysische Staatsanwaltschaft die Mordvorwürfe gegen die 30-Jährige Vietnamesin abgeschwächt und damit den Weg für eine kurze Gefängnisstrafe freigemacht.

"Das ist ein faires Urteil", sagte Huong am Gerichtsgebäude der nahe Kuala Lumpur gelegenen Stadt Shah Alam nach dem Richterspruch. "Ich bin glücklich."

Huong und die Indonesierin Siti Aisyah hatten seit Oktober 2017 wegen der Ermordung von Kim Jong Nam vor Gericht gestanden. Ihnen wurde vorgeworfen, im Februar 2017 den Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers am Flughafen von Kuala Lumpur mit dem Nervengift VX attackiert zu haben. Kim Jong Nam starb kurz darauf.

"Versteckte Kamera"

Beide Frauen beteuerten stets, sie seien mit einer List von nordkoreanischen Spionen zu der Aktion gebracht worden. Sie hätten geglaubt, es handele sich um einen Scherz für eine Fernsehsendung.

Mitte März ließ die malaysische Staatsanwaltschaft dann überraschend die Vorwürfe gegen Siti Aisyah fallen. Die 27-Jährige wurde daraufhin freigelassen und kehrte in ihr Heimatland zurück. Die Staatsanwaltschaft lehnte in der Folge aber ab, auch die Mordanklage gegen Huong fallenzulassen. Die 30-Jährige blieb deswegen in Haft.

Die zweite Angeklagte Siti Aisyah kam bereits vor rund zwei Wochen überraschend freiBild: Getty Images/AFP/M. Rasfan

An diesem Montag schwächte die Anklage dann zunächst die Vorwürfe gegen die Vietnamesin ab: Anstelle eines Mordes wurde ihr nur noch vorgeworfen, Kim mithilfe "gefährlicher Mittel" Verletzungen zugefügt zu haben. Darauf steht in Malaysia eine Höchststrafe von zehn Jahren Haft. Huong bekannte sich schuldig. Bei einer Verurteilung wegen Mordes hätte ihr die Todesstrafe gedroht.

Das Gericht verhängte nun drei Jahre und vier Monate Haft gegen sie - gerechnet ab ihrer Festnahme im Februar 2017. Ihr Anwalt Hisyam Teh Poh Teik sagte, angesichts der in Malaysia üblichen Verkürzungen von Gefängnisstrafen werde seine Mandantin bereits Anfang kommenden Monats freikommen: "Sie wird in der ersten Mai-Woche nach Hause zurückkehren."

Rätselhafter Tod

Der Mord ist bis heute rätselhaft. Vier verdächtige Nordkoreaner waren kurz nach der Tat aus Malaysia geflohen. Südkorea macht Nordkorea für den Mord am Halbbruder von Machthaber Kim verantwortlich, was Pjöngjang zurückweist. Kim Jong Nam war bei Nordkoreas Führung seit langem in Ungnade gefallen.

cgn/as (afp,dpa)

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