Die Weltwetterorganisation (WMO) sichtet seit Jahrzehnten die Wetterdaten auf dem Globus und zeigt auf, welche enormen Konsequenzen der Klimawandel hat - für Menschen und für Volkswirtschaften.
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Weit mehr als eine Million Menschen sind nach einer Analyse der WMO in den vergangenen fünf Jahrzehnten durch Dürren, Stürme, Überschwemmungen und extreme Temperaturen ums Leben gekommen. Die Weltorganisation für Meteorologie der Vereinten Nationen wertete Daten von 1970 bis 2019 aus.
Demnach sind 650.000 Menschen durch Dürren gestorben. Durch Stürme hätten knapp 580.000 Menschen ihr Leben verloren und in Fluten seien knapp 59.000 Kinder, Frauen und Männer umgekommen. Extreme Temperaturen seien die Ursache für den Tod weiterer knapp 56.000 Menschen gewesen, erklärte die UN-Organisation in Genf.
Klimawandel verschärft die Situation
Gemessen an Sachschäden waren Stürme weltweit die folgenreichsten Naturkatastrophen mit Verlusten von umgerechnet gut 440 Milliarden Euro. Dahinter lagen Überschwemmungen mit Schäden im Umfang von knapp 100 Milliarden Euro. Die teuerste Naturkatastrophe der vergangenen 50 Jahre in Europa waren die Überschwemmungen in Deutschland 2002 insbesondere an der Elbe. Ereignisse nach 2019 sind noch nicht erfasst.
Dennoch stehe längst fest, dass der Klimawandel die Situation noch verschärfe, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. In Deutschland - wie bei den jüngsten verheerenden Überschwemmungen - sowie anderen europäischen Ländern häuften sich die Starkregenfälle und zeigten, dass keine Region der Erde verschont bleiben werde. Auch die zurückliegenden Hitzewellen in Nordamerika seien klar auf den Klimawandel zurückzuführen.
"Episoden mit schwerem Regen sind immer öfter Anzeichen des Klimawandels", sagte Taalas. "Während die Atmosphäre wärmer wird, hält sie mehr Feuchtigkeit, was bedeutet, dass es bei Stürmen mehr regnet und das Risiko von Überschwemmungen steigt."
rb/bru (dpa, epd)
Ein Sturm zieht auf: Ausnahmezustand in Teilen Deutschlands
Das Wort Xero ist eine griechische Vorsilbe und bedeutet eigentlich trocken oder dürr. Das Tief Xero, das in den letzten Tagen über Teile Deutschlands fegte, war jedoch alles andere als das.
Bild: Angelika Warmuth/dpa/picture alliance
Endzeit-Stimmung
Es sind Bilder, die man normalerweise nur aus Hollywood-Katastrophen-Streifen kennt: Diese bedrohliche Wolkenformation, eine so genannte Böenwalze, über der Autobahn A9 war ein untrüglicher Vorbote des Unwetters, dass vor allem die Region um Stuttgart mit voller Wucht traf.
Bild: Alexander Hald/dpa/picture alliance
Kugel-Hagel
Hagelkörner so groß wie Golfbälle waren keine Seltenheit und beschädigten Dacher, Häuser und Autos. Gewitter mit Sturmböen und Starkregen haben Menschen in vielen Regionen Deutschlands getroffen.
Bild: Joaquim Ferreira/HMB-Media/imago images
Götterdämmerung an der Stuttgarter Oper
Zusammengefaltet wie ein Stück Papier: Ein Teil des Dachs vom Opernhaus in Stuttgart wurde schwer beschädigt. Allein in Stuttgart zählte die Feuerwehr vom Montagabend bis Dienstag über 330 Einsätze. Anhaltender Starkregen führte dazu, dass etliche Tunnel in kürzester Zeit mit Wasser vollliefen.
Bild: Christoph Schmidt/dpa/picture alliance
Kleinholz
Sie sind umgeknickt wie Strohhalme: Vor dem Opernhaus in Stuttgart waren Einsatzkräfte im Dauereinsatz, um einst mächtige, umgestürzte Bäume zu zersägen.
Bild: Marijan Murat/dpa/picture alliance
Wasser-Straße
In Essen war der Stadtteil Kray besonders betroffen. Die Feuerwehr Essen musste 150 Mal ausrücken. Auch anderswo im Ruhrgebiet war die Lage dramatisch. Die Feuerwehr in Bochum meldete am Dienstag: Die Stadt säuft ab!
Bild: Stephan Witte/KDF-TV & Picture/dpa/picture alliance
Wasser marsch!
Mit Wasser kennt sich die Feuerwehr aus, aber die Wucht und das Ausmaß des Unwetters haben wie hier im Odenwald vielerorts selbst erfahrenste Einsatzkräfte an ihre Grenzen gebracht.
Bild: Alexander Keutz TV-NEWS/dpa/picture alliance
Land unter in Landshut
Auch die Landshuter Innenstadt wurde komplett überflutet. Die Aufräumarbeiten dauern an. Für den Mittwoch werden weitere heftige Regenfälle im Nordosten Deutschlands erwartet. Aber danach sollte das Schlimmste überstanden sein; dem Deutschen Wetterdienst zufolge beruhigt sich das Wetter ab Donnerstag größtenteils wieder.