Historischer Wandel: Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch
7. Oktober 2025
Einen "historischen Wandel" nennt der Think Tank Ember die Ergebnisse seiner neuesten Analyse. Das Team analysierte monatliche Daten aus 88 Ländern, in denen 93 Prozent des weltweiten Strombedarfs anfällt.
Das Ergebnis: Im erste Halbjahr 2025 wurden weltweit zum ersten Mal mehr Strom aus grüner Energie erzeugt als mit Kohle. "Wir sehen die ersten Anzeichen für einen entscheidenden Wendepunkt", so Małgorzata Wiatros-Motyka, Senior Electricity Analyst bei Ember. "Solar- und Windenergie wachsen jetzt schnell genug, um den weltweit steigenden Strombedarf zu decken. Dies markiert den Beginn einer Veränderung, bei der saubere Energie mit dem Nachfragewachstum Schritt hält."
Ember ist eine unabhängige Rechercheorganisation für den Energiesektor, die sich für Ziel Umstellung auf saubere Energien mit Hilfe von Datenanalysen einsetzt.
Vor allem die größten Volkswirtschaften bestimmen den globalen Trend. Während in Indien und China durch das starke Wachstum der Erneuerbaren weniger fossile Brennstoffe wie Kohle und Gas verbrannten wurden, stieg der Verbrauch in den USA und der EU.
In den Vereinigten Staaten wuchs der Energiebedarf in der ersten Jahreshälfte stärker als der Zubau von Erneuerbaren, dadurch wurden fossile Brennstoffe begünstigt. In der EU sind schwache Winde und weniger Wasserkrafterzeugung für den Anstieg verantwortlich, so die Ember-Analyse.
Das Tempo für den Ausbau der Erneuerbaren wird auch in den nächsten Jahren hoch bleiben, das erwartet die Internationale Energieagentur IEA in einer Analyse. Vor allem Solarenergie wird das Wachstum antreiben. Grund dafür sind vor allem die niedrigen Kosten und schnellere Zulassungsverfahren für Solarstrom. Auf dem zweiten Platz steht Windenergie gefolgt von Wasserkraft, Bioenergie und Erdwärme.
Den rasanten Ausbau der Erneuerbaren treiben vor allem Wachstumsmärkte in Asien, dem Mittleren Osten und Afrika an. Er wird durch Regierungen ermöglicht, die auf Reformen zugunsten erneuerbarer und auf ambitionierte Ziele setzen.
Insgesamt wuchsen weltweit Wind und Sonnenkraft stärker als der Energiebedarf: ein Anzeichen dafür, dass sie mittelfristig immer mehr fossile Energiequellen ersetzen könnten, so die Ember-Analysten.