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Mehrere Israelis bei Auto-Attacke verletzt

8. November 2015

Bei Nablus im Westjordanland ist ein Palästinenser mit seinem Wagen in eine Gruppe Israelis gerast. Die Menschen warteten an einer eigens für Autostopper eingerichteten Haltebucht auf eine Mitfahrgelegenheit.

Israelische Militär-Patrouille bei Nablus (Foto: AFP/Getty Images)
Israelische Militär-Patrouille bei Nablus (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/J. Guez

Der Angriff ereignete sich an einer großen Kreuzung südlich von Nablus, an der es bereits häufiger Anschläge gab. Drei Wartende wurden verletzt, zwei von ihnen schwer, als das Fahrzeug die Menschengruppe rammte, wie der israelische Rundfunk meldet. Unter den Opfern sei eine Schwangere. Grenzpolizisten an einem daneben liegenden Wachposten hätten umgehend das Feuer auf den angreifenden Wagen eröffnet. Der palästinensische Fahrer sei erschossen worden, erklärte die Polizei, die den Zwischenfall als Attentat bezeichnete. Ein junger Mann wurde von einer querschlagenden Polizeikugel verletzt.

Südlich von Jerusalem, an der Eingangskontrolle zur jüdischen Siedlung Beitar Illit, hat eine ältere Palästinenserin einen Militärpolizisten mit einem Messer attackiert. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, wie das leicht verletzte Opfer die in einen Tschador gehüllte Angreiferin anschießt. Die Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Seit Anfang Oktober wurden in Israel, in Ost-Jerusalem und im Westjordanland fast täglich israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte von Palästinensern angegriffen. Neun Israelis fielen den Attentaten seitdem zum Opfer, zahlreiche Menschen wurden verletzt. Im selben Zeitraum wurden mehr als 70 Palästinenser getötet. Bei mehr als der Hälfte von ihnen handelte es sich nach israelischen Angaben um erwiesene oder mutmaßliche Attentäter. Viele der Angreifer nutzten für ihre Attacken gegen Israelis Fahrzeuge.

Mittlerweile wird eine neue Intifada, ein gewaltsamer palästinensischer Aufstand gegen die israelische Besatzungsmacht, befürchtet. Als ein Auslöser der Gewaltwelle gelten Streitigkeiten um den Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt. Die Stätte ist Juden wie Muslimen heilig. Es geht um Besuchs- und Gebetsrechte auf dem Plateau des Tempelbergs.

Israels Armee riegelt Hebron ab

Angesichts der angespannten Lage riegelte die israelische Armee am Samstag die Zugänge zur Stadt Hebron im besetzten Westjordanland ab und leitete eine Großfahndung nach mutmaßlichen palästinensischen Angreifern ein. Unbekannte hatten dort am Freitag während des Besuchs von etwa 4000 jüdischen Pilgern am Grab der Patriarchen zwei Israelis durch Schüsse verletzt.

Die Pilgerstätte gilt gläubigen Juden und Muslimen als heilig. Der Überlieferung nach sollen dort der gemeinsame Stammvater Abraham, Isaak und Jakob sowie ihre Frauen Sara, Rebekka und Lea begraben sein. Zum Komplex der Patriachengräber gehört auch die Ibrahim-Moschee.

In Hebron leben etwa 500 jüdische Siedler, geschützt durch Wachtürme und Stacheldraht, inmitten von rund 200.000 Palästinensern. Die dort lebenden Palästinenser unterliegen strengen Kontrollen der israelischen Armee.

qu/se (afp, dpae, ape)

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