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Mehrere Kältetote in Europa

7. Januar 2017

Nach dem Sturmtief "Axel" hat Europa nun mit der Kälte zu kämpfen. In zahlreichen Ländern haben mehrere Menschen die Minustemperaturen nicht überlebt. Schnee und Eis legen den Verkehr lahm.

Die nostalgische Tram in der Istiklalstraße, Istanbul, fährt durch eine verschneite Straße (Foto: AA)
Noch bahnt sich die nostalgische Tram ihren Weg durch den Schnee in Istanbuls Einkaufsstraße IstiklalBild: picture-alliance/AA/H. F. Baser

Wegen heftiger Schneestürme in der türkischen Millionenmetropole Istanbul ist der Bosporus für den Schiffsverkehr gesperrt worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Die Sichtweite auf der Meerenge, einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt, sei zeitweise unter 100 Meter gefallen. An den beiden internationalen Flughäfen der türkischen Metropole wurden am Samstag 500 Flüge gestrichen. Stellenweise seien in Istanbul über Nacht bis zu 40 Zentimeter Schnee gefallen. Der Gouverneur der Stadt richtete ein Krisenzentrum ein.

Auch falsches Heizen kann tödlich sein

In Polen liegen die Temperaturen seit Donnerstag bei minus 20 Grad und darunter. In den vergangenen zwei Tagen sind mindestens zehn Menschen erfroren. Der Freitag sei bislang "der tragischste Tag in diesem Winter", sagte die Sprecherin des Regierungszentrums für nationale Sicherheit (RCB), Bozena Wysocka. Polnische Behörden warnten aber auch vor dem Heizen mit veralteten Öfen und Ventilationssystemen: Seit Beginn der kalten Jahreszeit starben in dem Land 24 Menschen an Kohlenmonoxid-Vergiftungen.

In Italien lag Schnee in Regionen, in denen das nur selten vorkommt - selbst in Neapel schneite es. In Kampanien starben zwei Obdachlose bei den eisigen Temperaturen.

In Griechenland haben Städte beheizte Hallen und U-Bahn-Stationen geöffnet, damit keine Obdachlosen erfrieren. In der Hafenstadt Thessaloniki zeigten Themometer minus sieben Grad Celsius an. Nach Angaben der Polizei waren zahlreiche Landstraßen nur mit Schneeketten befahrbar. Ungewöhnlich stark schneite es auf den nördlichen Ägäisinseln und den Sporaden, wie das Staatsfernsehen berichtete. Für Samstag wird auch auf Kreta Schnee erwartet.

Frost ist Gefahr für Flüchtlinge

Die Kältewelle verschärft auch die Lage vieler Flüchtlinge in Osteuropa. In Ungarn und Serbien seien die Temperaturen zum Teil auf minus 20 Grad Celsius gefallen, trotzdem schliefen insgesamt rund 2000 Flüchtlinge und Migranten in Belgrad, vor den ungarischen Transitzonen an der serbischen Grenze und in ungarischen Lagern unter freien Himmel oder in Zelten, kritisiert die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch.

An der bulgarisch-türkischen Grenze sind erneut zwei Flüchtlinge erfroren. In einem Wald im verschneiten Gebirgsmassiv Strandzha im Südosten Bulgariens fanden Dorfbewohner die Leichen von zwei Irakern, wie die Polizei in der Regionalhauptstadt Burgas mitteilte. Die beiden Männer seien 28 und 35 Jahre alt gewesen. Am Montag war in der gleichen Gegend eine somalische Frau tot aufgefunden worden.

ust/haz (dpa, afp, kna)

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