Mehrere Tote bei Massenpanik in Stadion in El Salvador
21. Mai 2023Bei der Massenpanik im Estadio Cuscatlan in der Hauptstadt von El Salvador gab es auch viele Verletzte. Mindestens zwei von ihnen seien in einem ernsten Zustand. Carlos Fuentes, Sprecher der Erste-Hilfe-Gruppe Rescue Commandos, erklärte: "Wir haben mehr als 500 Menschen versorgt, und mehr als 100 wurden in Krankenhäuser transportiert, einige von ihnen waren schwer verletzt."
Die nationale Polizeibehörde PNC veröffentlichte auf Twitter ein Video, auf dem vor dem Stadion mehrere Krankenwagen zu sehen sind, von denen aus Sanitäter zum Unfallort eilen. Das Spiel wurde nach 16 Minuten unterbrochen, um die Zuschauer in Sicherheit zu bringen. Cuscatlan liegt etwa 40 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt von El Salvador.
Wie eine "menschliche Lawine"
Nach ersten Informationen der Polizeibeamten lösten Fans die Massenpanik aus, die versuchten, in das Stadion in der Hauptstadt San Salvador zu gelangen, um ein Fußballspiel zu sehen. Die Zeitung "La Prensa Gráfica" aus El Salvador beschrieb das panische Gedränge am Rande der Erstliga-Partie als "menschliche Lawine", die zum Tod der Fans geführt habe. Um die Arbeit der Rettungskräfte zu erleichtern, wurde das Spiel abgebrochen.
Berichten zufolge soll es vor dem Fußballspiel zwischen dem gastgebenden Alianza FC und CD FAS einen großen Fan-Andrang gegeben haben, die Arena fasst mehr als 45.000 Plätze. Alianza und Rekordmeister FAS sind zwei der populärsten Teams in dem zentralamerikanischen Land.
Fußballverband bekundet Bedauern
Gesundheitsminister Francisco Alabí sagte, "alle Patienten" würden medizinisch versorgt. Der Zivilschutz sei vor Ort, um den Betroffenen zu helfen, sagte Innenminister Carlos Fuentes. Hunderte Soldaten und Polizisten wurden ebenfalls zum Stadion geschickt. In einer ersten Reaktion bekundete der salvadorianische Fußballverband sein "tiefes Bedauern für die Ereignisse im Cuscatlan-Stadion" und sagte den Familien der Opfer seine Unterstützung zu.
Der Kommissar der nationalen Zivilpolizei, Mauricio Arriza Chicas, sagte am Ort der Tragödie, es werde eine strafrechtliche Untersuchung in Zusammenarbeit mit der Generalstaatsanwaltschaft eingeleitet. "Wir werden die Ticketverkäufe und den Zutritt zum Stadion untersuchen, vor allem im südlichen Bereich", wo ein Tor aufgestoßen worden sei.
Im Herbst 2022 waren bei einer Massenpanik in einem indonesischen Fußballstadion 135 Menschen ums Leben gekommen. Unter ihnen waren mehr als 40 Kinder.
kle/se (afp, sid, dpa, ape, rtre)