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Politik

Verletzte bei Anti-Rama-Protesten in Tirana

14. April 2019

Immer wieder gehen Anhänger der albanischen Opposition auf die Straße und fordern das politische Aus für Regierungschef Rama. Sie werfen dem Sozialisten Wahlbetrug und Korruption vor. Der Protest bleibt selten friedlich.

Anti-Regierungsproteste in Albaniens Hauptstadt Tirana (Foto: Reuters/F. Goga)
Bild: Reuters/F. Goga

Bei gewaltsamen Zusammenstößen von Polizei und Demonstranten in der albanischen Hauptstadt Tirana sind am späten Samstagabend mehrere Menschen verletzt worden. Tausende Demonstranten forderten vor dem Parlament erneut den Rücktritt von Regierungschef Edi Rama. Als vor dem Gebäude ein Fahrzeug in Flammen aufging und Demonstranten versuchten, in das Parlament einzudringen, setzte die Polizei Tränengas und Schlagstöcke gegen die Demonstranten ein.

In den darauf folgenden Zusammenstößen wurden nach Angaben des Innenministeriums fünf Polizisten verletzt. Laut der oppositionellen Demokratischen Partei (PD) von Lulzim Basha - sie hatte zusammen mit der Sozialistischen Bewegung für Integration zu den Protesten aufgerufen - erlitten zudem 15 Demonstranten durch Tränengas Verletzungen. In Medienberichten hieß es, auch Journalisten seien zu Schaden gekommen.

Der Chef der oppositionellen Demokratischen Partei, Lulzim Basha, fordert den Rücktritt von Ministerpräsident Edi Rama Bild: DW/A. Ruci

Rama ist seit 2013 im Amt, im Juni 2017 wurde er wiedergewählt. Albaniens Opposition fordert seit Monaten seinen Rücktritt. Die Opposition wirft der regierenden Sozialistischen Partei (PS) und ihrem Ministerpräsidenten Wahlbetrug und Korruption vor. Mehr als 60 Abgeordnete der rechten PD und ihrer Verbündeten hatten Ende Februar aus Protest ihre Parlamentsmandate niedergelegt. Die postkommunistische PS und die mit ihr rivalisierende Demokratische Partei sind seit dem Ende des Kommunismus vor fast drei Jahrzehnten zutiefst verfeindet.

Albanien mit seinen 2,9 Millionen Einwohnern zählt zu den ärmsten Ländern Europas. Seit 2009 gehört es der NATO an, seit 2014 hat es Kandidatenstatus in der EU. Die Beitrittsverhandlungen sollen jedoch wegen schleppender Reformen frühestens Ende dieses Jahres beginnen.

sti/kle (afp, dpa)

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