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Politik

Mehrheit der Wahlleute stimmt für Biden

15. Dezember 2020

Bei dieser US-Präsidentenwahl ist nichts, wie es bisher war. Daher wird das Handeln der Wahlleute mit besonderem Interesse beobachtet. Inzwischen rücken erste ranghohe Republikaner vom Verlierer Trump ab.

USA | Präsidentschaftswahl | Mehrheit der Wahlleute stimmt für Joe Biden
Im Januar wird er der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von AmerikaBild: Susan Walsh/AP Photo/picture alliance

Der künftige US-Präsident Joe Biden hat im sogenannten Electoral College eine klare Mehrheit gewonnen und damit seinen Sieg über Amtsinhaber Donald Trump zementiert. Biden kam beim Votum der Wahlleute in allen US-Bundesstaaten auf 306 Stimmen. Der US-Demokrat brauchte die Stimmen von 270 der landesweit 538 Wahlleute. Die Sache ist damit klar.

Trump vereinigte 232 Wahlleute auf sich. "Die Flamme der Demokratie wurde in dieser Nation vor langer Zeit entzündet", sagte Biden nach der Entscheidung. "Und wir wissen jetzt, dass nichts - nicht einmal eine Pandemie oder ein Machtmissbrauch - diese Flamme löschen kann."

Das Electoral College

Der US-Präsident wird gemäß der Verfassung nicht direkt vom Volk gewählt, sondern von den auf Ebene der Bundesstaaten bestimmten Wahlleuten, die zusammen eben jenes Electoral College (Wahlkollegium) bilden. Deswegen kam den Abstimmungen an diesem Montag im Wahlprozess eine zentrale Bedeutung zu.

Dass der 78 Jahre alte Biden die Wahl gewonnen hat, steht spätestens seit dem 7. November fest, als ihn führende US-Medien - wie in den Vereinigten Staaten üblich - zum Sieger ausgerufen hatten. Die Ergebnisse der Bundesstaaten wurden anschließend zertifiziert.

Erste Republikaner rücken von Trump ab

Man werde sich nun mit "Biden als gewähltem Präsidenten" zusammensetzen, sagte der republikanische Senator Roy Blunt, der dem Komitee zur Amtseinführung vorsitzt. Er war damit einer der ersten ranghohen Republikaner, der Biden diese Rolle zuschrieb.

Der Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, hat sich seit der Bestätigung Bidens durch die Wahlleute noch nicht geäußert - sein Stellvertreter John Thune sagte im Vorfeld: "Sobald das Electoral College das Thema heute abschließt, ist es Zeit, dass jeder nach vorne blickt." Der texanische Senator John Cornyn sagte, es liege in der Natur von Wahlen, dass es einen Gewinner und einen Verlierer gebe. Sobald Trumps juristische Streitfälle erschöpft seien, sei "Joe Biden auf dem Weg, zum Präsidenten der Vereinigten Staaten zu werden".

Am 20. Januar 2017 musste der scheidende Vizepräsident Biden für Trump klatschen - nun soll es umgekehrt laufenBild: Paul Richards/AFP/Getty Images

6. Januar, 20. Januar

Das endgültige Gesamtergebnis der Präsidentenwahl wird offiziell am 6. Januar im Kongress in Washington verkündet. Biden soll am 20. Januar in Washington vereidigt werden. An dem Tag endet Trumps Amtszeit automatisch, auch wenn er seine Niederlage nicht eingesteht. Mehr als 50 Klagen des Trump-Lagers gegen das Wahlergebnis sind bereits gescheitert. Am vergangenen Freitag wies auch der Supreme Court in Washington eine Klage ab, mit der Bidens Sieg in vier Bundesstaaten gekippt werden sollte.

ml/ehl/al (rtr, ap, afp)

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