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Abtreibungsrecht soll in Kansas bestehen bleiben

3. August 2022

Ende Juni hatte der Oberste Gerichtshof der USA das landesweite Grundrecht auf Abtreibung gekippt. Nun sind die Bundesstaaten am Zug. Im US-Bundesstaat Kansas wurde ein Referendum abgehalten.

USA Kansas | Referendum zum Abtreibungsrecht
Freude nach Bekanntgabe des Ergebnisses bei Befürwortern des Rechts auf AbtreibungBild: Evert Nelson/AP/picture alliance

Im US-Bundesstaat Kansas haben sich die Wählerinnen und Wähler für das Recht auf Abtreibung ausgesprochen. Bei dem Referendum in dem drei Millionen Einwohner zählenden Staat ging es um die Frage, ob das in der Verfassung von Kansas garantierte Recht auf Schwangerschaftsabbruch gestrichen werden soll. Wie örtliche Medien mehrere Stunden nach dem Schließen der Wahllokale meldeten, stimmten rund 60 Prozent für die Beibehaltung des Paragrafen. In Kansas sind Schwangerschaftsabbrüche bislang bis etwa zur 22. Woche erlaubt.

US-Bundesstaaten dürfen per Referendum selbst abstimmen

Kansas galt als eine Art Testfall. Erstmals seit der Entscheidung des Obersten US-Gerichtes Ende Juni, das landesweite Recht auf Schwangerschaftsabbruch zu kippen, durften Wähler und Wählerinnen zur Abtreibung abstimmen. Laut dem Urteil des Obersten Gerichts entscheiden die 50 Bundesstaaten künftig selbst über Abtreibungsgesetze.

Im US-Bundesstaat Kansas wurde das erste Referendum zum Abtreibungsrecht abgehaltenBild: Nathan Posner/AA/picture alliance

Kansas gilt als konservativ

Das Ergebnis fiel überraschend deutlich aus: Umfragen hatten auf einen knappes Resultat gedeutet. Das überwiegend ländliche Kansas gilt als konservativer Staat. Bei der Präsidentschaftswahl 2020 erhielt der Republikaner Donald Trump 56 Prozent der Stimmen. Gouverneurin ist die Demokratin Laura Kelly. 29 der 40 Senatoren und Senatorinnen von Kansas und 86 der 125 Mitglieder des Repräsentantenhauses sind Republikaner.

Die Zeitung "Wichita Eagle" berichtete von einer außerordentlich hohen Wahlbeteiligung. Befürworter des Rechts auf Abtreibung hatten gewarnt, dass Senat und Repräsentantenhaus im Fall einer Streichung des Verfassungsparagrafen weitreichende Abtreibungsrestriktionen beschließen würden.

Nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofs gab es landesweit Proteste so wie hier in BostonBild: Brian Snyder/REUTERS

Zehn Bundesstaaten haben Abtreibung verboten

Laut der Zeitung "New York Times" haben zehn Bundesstaaten nach dem Urteil des Obersten Gerichtes Abtreibung verboten. Vier Staaten verbieten Abtreibung nach der sechsten Schwangerschaftswoche. Organisationen für Familienplanung erwarten, dass etwa die Hälfte der Staaten Schwangerschaftsabbrüche verbieten oder stark einschränken werden. Volksabstimmungen zur Abtreibung sind im kommenden November in Kalifornien, Vermont, Michigan und Kentucky geplant.

as/sti (dpa, rtr, afp)

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