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Der FCB macht sein eigenes Ding

Marko Langer
18. September 2021

Fast ist man versucht, dem FC Bayern München schon jetzt zur Deutschen Meisterschaft zu gratulieren. Dabei ist es erst der fünfte Spieltag der Saison. "Scho fad", findet Marko Langer.

München | FC Bayern München - VFL Bochum | Bundesliga | Torschuss 5:0 Robert Lewandowski
Schickes Trikot, oder? Robert LewandowskiBild: Alexander Hassenstein/Getty Images

Jetzt also sogar in Grün. Das Sondertrikot, das die Bayern-Spieler in Oktoberfest-Tagen (... ohne Oktoberfest) übergezogen haben, hätte vor nicht allzu langer Zeit noch einen Sturm im Weißbier-Glas ausgelöst. Manche erinnern sich an die Aufregung über das blaue Jersey, das die Hardcore-Fans auch zu wenig FCB-like fanden. Grün? So spielten doch früher die Bremer, wobei das ja ein ganz anderes Grün war.

Fesch

Laut Bayern-Homepage "beeindruckt das fesche, dunkelgrüne Trikot mit goldenem FCB Logo. Und wie es sich für eine echte Wiesn-Tracht gehört, zieren es klassische Elemente wie Edelweißblume und Lorbeerkranz." Ende des (Marketing-Sprech)-Zitats.

In Grün treten ja zumeist auch die bisherigen Tabellenführer des VfL Wolfsburg an, die sich aber nach dem 7:0-Kracher der Bayern gegen die bemitleidenswerten Bochumer mit dem zweiten Tabellenplatz zufrieden geben müssen. Mag sein, die Farbe der Saison hilft den "Wölfen" noch. Aber es steht zu befürchten, dass das nur vorübergehend ist.

Marko Langer, DW-SportBild: Sarah Ehrlenbruch

Denn so, wie die Bayern in dieser Woche aufgelaufen sind, wie sie die Aufsteiger aus dem Ruhrgebiet fast zurück in den Kohleschacht geschickt haben, wie sie zuvor den Weltklub FC Barcelona in dessen eigenem Stadion geschlagen haben, kann man nur sagen: Hut ab (mit Gamsbart), Bayern! Fast ist man versucht, ihnen unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann schon zur nächsten deutschen Meisterschaft zu gratulieren.

Scho recht!

Wie bitte? Wir haben den 5. Spieltag von 34 - die Saison ist noch lang, manche sportliche Krise noch gar nicht auf der Welt und andere Klubs können auch Fußball spielen. Ja ja, is scho recht, sagt der Bayer dazu - weil er weiß, dass man den Münchnern in der gegenwärtigen Verfassung kaum gefährlich werden kann.

Den Trainer haben sie der Konkurrenz vom Brauseklub weggekauft, gute Spieler ebenso, die Kasse ist reich gefüllt und die Rolle in der Champions League zum Beginn der Spielzeit unangefochten. Für Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic, Julian Nagelsmann und alle anderen Bayern-Erfolgs-Organisatoren sind das gute Nachrichten. Für den Rest der Liga nicht. Der FCB macht sein eigenes Ding. Seit Jahren schon und auch heuer. Scho fad! Für Nicht-Bayern übersetzt: Ist das langweilig!

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