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Menschenrechtler in Katar inhaftiert

7. September 2014

Die Regierung des künftigen WM-Gastgebers Katar bestätigt die Festnahme zweier britischer Menschenrechtsaktivisten. Sie hatten auf den WM-Baustellen recherchieren wollen. Dort ist es zu vielen Todesfällen gekommen.

Ghimire Gundev und Krishna Upadhyaya (foto: AP nach GNDR)
Bild: picture-alliance/AP Photo/GNRD

Sie wollten der massiven und andauernden Kritik am Ausrichterland der Fußball-WM 2022 nachgehen: Das war der Führung der Golfmonarchie Katar offensichtlich unangenehm und sie ließen zwei britische Sozialforscher kurzerhand festnehmen, wegen angeblicher Gesetzesverstöße. Ghimire Gundev und Krishna Upadhyaya (Artikelfoto) seien verhört worden, weil sie "gesetzliche Bestimmungen" missachtet hätten, teilte das katarische Außenministerium ohne weitere Details in Doha mit.

Die beiden Mitarbeiter der in Norwegen ansässigen Menschenrechtsorganisation Global Network for Rights and Development (GNRD) verfolgten Hinweise auf unzumutbare Arbeitsbedingungen auf WM-Baustellen und waren Ende August als vermisst gemeldet worden.

Schikanen gegen die Bürgerrechtler

Nach der internationalen Kritik an den Arbeitsbedingungen ausländischer Gastarbeiter in Katar und Berichten über hunderte Todesfälle auf den Baustellen hatte das reiche Emirat zu Jahresbeginn umfassende Reformen und so genannte "Normen für das Wohlergehen der Arbeiter" angekündigt. Gundev und Upadhyaya wollten überprüfen, ob dieses Versprechen auch eingehalten wurde. Laut ihrem Arbeitgeber hatten sie kurz vor ihrem Verschwinden darüber geklagt, von Polizisten verfolgt und drangsaliert zu werden.

Auf der Website der GNRD aus Stavanger ist eine Stellungnahme Upadhyayas zu lesen, in der er von einer Festnahme "wegen Problemen mit unserer Schreibarbeit" sprach. Er werde jedoch gut betreut und bald wieder zu Hause sein. Die britische Botschaft in Doha ist alarmiert. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte das Verschwinden der Briten als "extrem besorgniserregend" bezeichnet und Aufklärung über das Schicksal der Inhaftierten verlangt.

FIFA selbst im Sumpf der Korruption

Nach den wiederholten Skandalberichten über das Schicksal von Gastarbeitern hatte der Fußball-Weltverband FIFA Ende Januar einen Lagebericht zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen angefordert. Die Reformzusagen waren Dohas Reaktion darauf. Allerdings sieht sich auch die FIFA selbst mit millionenschweren Korruptionsvorwürfen rund um die Weltmeisterschaft 2022 konfrontiert, deren Vergabe nach Katar auch wegen der extremen Temperaturen und fehlenden Infrastruktur vor Ort für Verwunderung gesorgt hatte.

SC/fab (afp, APE)

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