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Merkel: Berlin besetzt EZB-Posten

16. Dezember 2013

Nach dem Wechsel von EZB-Direktor Asmussen nach Berlin hat Bundeskanzlerin Merkel den Anspruch Deutschlands auf einen Sitz im Präsidium der Europäischen Zentralbank betont.

Jörg Asmussen (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

"Deutschland wird eine Nachbesetzung machen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Wer auf Jörg Asmussen folgen solle, werde innerhalb der Koalition besprochen.

Asmussen (Artikelbild) hatte zuvor seinen Wechsel in das von der SPD-Politikerin Andrea Nahles geführte Bundesarbeitsministerium bekanntgegeben und ausschließlich persönliche Gründe dafür angeführt. Ihm sei die Entscheidung nicht leicht gefallen. Die Distanz zwischen dem EZB-Sitz in Frankfurt und Berlin, wo er mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern lebe, sei auf Dauer nicht tragbar gewesen. "Es gibt keine anderen Gründe für diesen Schritt", betonte Asmussen.

Der 47-Jährige ist SPD-Mitglied und war von 2008 bis 2011 Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. In der Finanzkrise 2008/2009 war Asmussen mit seinem Duzfreund, dem heutigen Bundesbank-Präsidenten Jens Weidmann, an der Bankenrettung beteiligt. Seit Januar 2012 ist er Direktoriumsmitglied bei der Europäischen Zentralbank. Seine Amtszeit wäre noch bis 2020 gelaufen. EZB-Präsident Mario Draghi bedauerte den Wechsel Asmussens. Dieser sei in den vergangenen zwei Jahren bei der Gestaltung der Geldpolitik eine "enorme Hilfe" gewesen. "Ich persönlich werde ihn vermissen", erklärte der EZB-Chef.

Jörg Asmussen - der Neue bei der EZB

01:01

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Als Favoritin für die Nachfolge Asmussens gilt nach Medienberichten Bundesbank-Vizepräsidentin Sabine Lautenschläger. Die 49-Jährige sei die Wunsch-Kandidatin von Merkel und Bundsfinanzminister Wolfgang Schäuble, schreibt das "Handelsblatt". Bei "süddeutsche.de" heißt es, ein Wechsel Lautenschlägers würde auch ein Problem Draghis lösen: An der EZB-Spitze gibt es nämlich zur Zeit keine Frau. Als mögliche weitere Kandidatinnen werden genannt, die Chefin der Finanzaufsicht Bafin, Elke König, und die Wirtschaftsweise Claudia Bach.

Sabine LautenschlägerBild: Deutsche Bundesbank

wl/nis (dpa, afp,rtr)

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