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Merkel fordert respektvollen Umgang mit allen

5. Januar 2016

Der erste öffentliche Termin der Kanzlerin im neuen Jahr ist der Empfang der Sternsinger. Und - wenngleich nicht explizit angesprochen - geht es auch hier um das Thema Flüchtlinge.

Sternsinger bei Kanzlerin Merkel (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

Kanzlerin Angela Merkel hat vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise Respekt und Offenheit auch allen Fremden gegenüber angemahnt. Sie verwies auf das deutsche Grundgesetz in dem stehe, "die Würde des Menschen ist unantastbar". Dies gelte aber nicht nur für die Deutschen oder jene, die in Deutschland lebten. "Sondern es gilt auch für die Menschen, die in Europa leben. Aber auch da endet es nicht. Sondern es gilt für alle Menschen", betonte die Kanzlerin beim Empfang von 108 Sternsingern aus den 27 deutschen Diözesen im Kanzleramt. Die Jungen und Mädchen waren stellvertretend für die bundesweit 300.000 Sternsinger nach Berlin gekommen.

Respekt für alle

Ohne die Diskussion über den Flüchtlingszustrom direkt anzusprechen, warnte Merkel vor Vorurteilen. Das Wort Respekt stamme aus dem Lateinischen und bedeute hinsehen und sich etwas anschauen. "Das heißt, ich muss erst einmal offen sein, mir etwas Neues anzuschauen (...). Und wenn ich einen Menschen anschaue, dann muss ich bereit sein, dass ich mich überraschen lasse. Dass ich etwas entdecke, was ich bisher noch nicht gekannt habe", erklärte sie.

Merkel betonte zugleich, die Sternsinger gäben den Mitarbeitern im Kanzleramt und ihr selbst Ansporn für die schwierige Arbeit, die 2016 auf sie zukomme. Sie erwähnte den Krieg in Syrien und die jüngsten Hinrichtungen in Saudi-Arabien, die in der Region zu einer schweren Krise mit dem schiitisch geprägten Iran geführt haben.

Auch die Kanzlerin gibt den Sternsingern eine Spende mitBild: picture-alliance/AP Photo/M. Sohn

Sammeln für Bolivien

Das Leitwort der Sternsingeraktion heißt in diesem Jahr "Respekt für Dich, für mich, für andere - in Bolivien und weltweit!" Bolivien mit zehn Millionen Einwohnern zählt zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas und ist in diesem Jahr Schwerpunkt der Sternsingeraktion.

Deutschlandweit ziehen bis zum 6. Januar - dem Dreikönigstag - etwa 300.000 Kinder und Jugendliche verkleidet als Könige von Haus zu Haus und sammeln Geld für soziale Projekte. Dabei schreiben sie die Buchstaben "C+M+B" an die Tür - sie stehen für "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus). Im vergangenen Jahr erbrachte die Aktion 45,5 Millionen Euro an Spenden.

se/pg (dpa, kna, epd, rtr)