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Merkel fordert Visum für ARD-Journalisten

14. Mai 2018

Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert von Russland ein Visum für ARD-Journalist Hajo Seppelt zur Fußball-WM. Auch Fifa und DFB müssten in dieser Angelegenheit ihren Einfluss geltend machen, heißt es aus Berlin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (Foto: picture alliance/dpa/B. von Jutrczenka)
Bundeskanzlerin Angela MerkelBild: picture alliance/dpa/B. von Jutrczenka

Die Bundesregierung halte "die Maßnahme der russischen Behörden, Herrn Seppelt das Visum für ungültig zu erklären, für falsch", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. Merkel appellierte an Moskau, eine Einreise des Journalisten zu ermöglichen. Russland hatte quasi ein Einreiseverbot für Seppelt verhängt. Der Investigativ-Journalist stehe auf einer Liste der in Russland "unerwünschten Personen", hieß es. 

"Es stünde Russland als Gastgeber schlecht an, wenn es so offensichtlich die Pressefreiheit vor den Augen der Welt beschnitte", sagte Seibert. Auch das Bundesinnenministerium (BMI) forderte von Moskau ein Umdenken. "Wir setzen uns nachdrücklich dafür ein, dass diese Entscheidung revidiert wird", sagte BMI-Sprecherin Maria Adebahr.

Auch der DFB steht in der Pflicht   

Detlev Pilger, sportpolitischer Sprecher der SPD, nahm den Deutschen Fußball-Bund  (DFB) in die Pflicht, "sich als Schwergewicht im Weltfußball bei der FIFA für einen freien Journalismus einzusetzen". Die Funktionäre der FIFA wiederum müssten "ihren Einfluss auf die russische Regierung geltend machen, damit Hajo Seppelt und alle anderen Journalisten ungehindert aus Russland berichten können".   

Der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) nahm ebenfalls ausführlich Stellung. "Gefordert ist vor allem der Weltfußballverband FIFA, der die WM an Russland vergeben hat und dafür Sorge tragen muss, dass alle akkreditierten Journalisten ein- und ausreisen dürfen. Gefordert ist damit auch der DFB, der bei der FIFA zu diesem Zweck vorstellig werden sollte", schrieb VDS-Präsident Erich Laaser in einem Beitrag auf der Homepage.    

Für Seppelt selbst liegt der Grund für die Maßnahme auf der Hand. "Offenkundig hat die Aufdeckung des Staatsdoping-Systems so große Tragweite, dass Russland glaubt, solche Maßnahmen ergreifen zu müssen", hatte Seppelt dem SID gesagt. Der Journalist hatte mit seinem Film "Geheimsache Doping: Wie Russland seine Sieger macht" die Aufdeckung des russischen Dopingskandals ins Rollen gebracht.

(jst/dpa/sid)

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