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Politik

"Lassen Sie sich impfen - jetzt"

12. September 2021

Zum Start einer bundesweiten Aktionswoche ruft die Kanzlerin alle Bürger auf, Corona-Impfangebote zu nutzen. Die Opposition kritisiert die Pandemie-Politik.

Deutschland Bundestag Angela Merkel
"Noch mehr Menschen überzeugen": Bundeskanzlerin Angela Merkel (Archivbild)Bild: Markus Schreiber/AP Photo/picture alliance

"Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem wöchentlichen Videopodcast. Impfangebote werde es etwa bei den Freiwilligen Feuerwehren, in der Straßenbahn, am Rande von Fußballfeldern und in Moscheen geben. Jeder könne sich dann ohne Termin und kostenfrei immunisieren lassen.

"Ich bitte Sie daher: Schützen Sie sich selbst und andere. Lassen Sie sich impfen", appellierte die Regierungschefin. Leider steige die Zahl der Neuinfektionen wieder. Die große Mehrheit der Patienten, die im Krankenhaus behandelt würden, seien ungeimpft. Um gut durch Herbst und Winter zu kommen, "müssen wir daher noch mehr Menschen überzeugen, sich impfen zu lassen". Inzwischen seien 90.000 Menschen an dem Virus gestorben, sagte die Kanzlerin - "Zahlen, die für enormes Leid und tiefe Trauer stehen". Der Videopodcast schließt mit den Worten: "Lassen Sie sich impfen - jetzt."

Die geplanten besonderen Corona-Impfangebote sollen auch danach fortgeführt werden. Das kündigte Kanzleramtsminister Helge Braun in der ZDF-Sendung "Berlin direkt" an. "Das endet nicht mit der Impfwoche, das wird in den nächsten Wochen fortgesetzt", sagte er. Die direkten und bürgernahen Impfangebote im Rahmen der Aktionswoche sollten dazu beitragen, eine vierte Welle der Pandemie im Winter noch zu verhindern. "Wenn wir nichts tun, dann kommt sie ziemlich sicher", sagte Braun. 

"Breitflächige Informationskampagne"

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt kritisierte, es reiche nicht aus, wenn Gesundheitsminister Jens Spahn eine Woche zur Aktionswoche erkläre, nötig sei eine "breitflächige Informationskampagne". Ab jetzt müsse "jede Woche zur Aktionswoche werden". Überdies mache die Regierung beim Umstieg auf die neuen 3G-Regeln mit Erleichterungen für Genesene, Geimpfte und Getestete massive Fehler.

Wirft der Bundesregierung massive Fehler vor: Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt (Archivbild)Bild: Kay Nietfeld/dpa/picture alliance

So sei es unverständlich, warum in Schulen ein regelmäßiger Test erforderlich sei, am Arbeitsplatz jedoch nicht. Jeder habe das Recht, sich nicht impfen zu lassen, sagte Göring-Eckart. "Aber man hat nicht das Recht, dass alle Geimpften und der Rest der Gesellschaft und die Kinder darauf Rücksicht nehmen."

AfD kündigt Klage gegen 2G-Regel an

AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel kündigte unterdessen an, ihre Partei werde gegen die 2G-Regel Klage erheben. Es handele sich dabei um eine "Diskriminierung von Ungeimpften". Gesunde Menschen dürften in ihren Grundrechten nicht unnötig eingeschränkt werden. Weidel selbst ist nach eigenen Angaben nicht geimpft. Sie habe den Nutzen der Impfung gegen Risiken durch mögliche Nebenwirkungen für sich "abgewogen", erklärte sie.

Eine 2G-Regel verbietet Ungeimpften den Zutritt zu bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens. Deutschlandweit gilt zurzeit für viele Einrichtungen die 3G-Regel, die auch mit einem negativen Test den Zugang erlaubt. Hamburg hat eine 2G-Option für einige Sektoren bereits beschlossen, andere Bundesländer erwägen ähnliche Verschärfungen.

jj/as (dpa, afp)