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Politik

Merkel und Laschet warnen vor Instabilität

25. September 2021

Wahlkampf auf den letzten Metern: Auch einen Tag vor der Bundestagswahl warben die Parteien noch um unentschlossene Bürger. Die Kanzlerin reiste dazu eigens in die Heimatstadt ihres potenziellen Nachfolgers.

Deutschland I Wahlkampfabschluss der CDU Bundespartei
Heimspiel für Armin Laschet - gemeinsam mit Angela Merkel in AachenBild: Jens Krick/Flashpic/picture alliance

Bei der Bundestagswahl am Sonntag gehe es darum, "dass Deutschland stabil bleibt", sagte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einer Kundgebung in Aachen, der Heimatstadt von Unionskanzlerkandidat und CDU-Chef Armin Laschet. Es gehe darum, "dass die Jugend eine Zukunft hat und wir trotzdem in Wohlstand leben können". Merkels Fazit: "Es ist nicht egal, wer Deutschland regiert."

Insbesondere lobte die Kanzlerin Laschets Führungsstil und dessen proeuropäische Haltung. Er habe als Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen erfolgreich geführt. Wo immer er "steht und geht", habe er auch über das Einigungswerk der Europäischen Union gesprochen. Laschets Handeln sei geprägt davon, "Brücken zu bauen und die Menschen mitzunehmen".

Union unter Druck

Laschet prophezeite, "wenn es eine Mehrheit gäbe für Rot-Rot-Grün (SPD, Die Linke, B'90/Grüne), werden sie es machen". Die Linke wolle raus aus der NATO und "eine andere Republik". Zugleich bekräftigte der 60-jährige Christdemokrat, dass die Union nicht mit der rechtspopulistischen AfD reden oder kooperieren werde. "Die müssen verschwinden aus den Parlamenten überall in Deutschland, weil sie Ressentiments schüren, weil sie Menschen gegeneinander aufbringen."

Laschet und die Unionsparteien CDU und CSU stehen vor der Wahl unter immensem Druck. Merkel tritt nach 16 Amtsjahren nicht mehr an. In Umfragen konnte die SPD mit ihrem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz bis zuletzt ihre Führung halten, teilweise allerdings nur sehr knapp. Die Grünen mit ihrer Spitzenkandidatin Annalena Baerbock dürften Platz drei belegen - mit deutlichem Abstand zu SPD und CDU/CSU.

"Gedankenspiele"

Scholz bekräftigte derweil seinen Wunsch nach einem Bündnis (nur) mit den Grünen. "Das ist meine Lieblingskoalition", sagte Scholz bei seinem letzten Wahlkampfauftritt in Potsdam, wo er sich - ebenso wie Baerbock - um ein Direktmandat bewirbt. An die Zuhörer appellierte der 63 Jahre alte Sozialdemokrat, mit ihrer Stimme dafür zu sorgen, dass das Wahlergebnis einen Macht- und Politikwechsel ermögliche.

Kurzer Wahlkampf-Schlussspurt im eigenen Wahlkreis - Olaf Scholz in Potsdam Bild: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/picture alliance

Baerbock erklärte ihrerseits, sie wolle sich noch nicht den Kopf über eine mögliche Koalition nach der Bundestagswahl zerbrechen. Sie beteilige sich nicht an den Gedankenspielen anderer. Fest stehe jedoch: Eine echte Erneuerung gebe es nur mit starken Grünen, meinte die 40-Jährige bei einem Treffen mit Bürgern in Potsdam. 

Der Vorsitzende der liberalen FDP, Christian Lindner, ließ derweil abermals erkennen, dass er lieber ein "Jamaika-Bündnis" mit Union und Grünen (unter Laschet-Führung) als eine sogenannte Ampel-Koalition mit SPD und Grünen eingehen würde. "Wir sind auch 2021 nicht bereit, unser Land auf einen Linksdrift zu schicken", beteuerte der 42-Jährige in Düsseldorf. Man sei nur bereit für "eine Regierung der Mitte", in der es keine Steuererhöhungen und kein Aufweichen der Schuldenbremse geben werde.

wa/kle (dpa, afp, rtr)

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