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Mehr Zeit für Zuhause

Kay-Alexander Scholz12. März 2013

Der erste Familiengipfel der Bundesregierung hat das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den Mittelpunkt gestellt. Das Thema findet große Unterstützung in der Wirtschaft, denn sie braucht Arbeitskräfte.

Familiengipfel 2013 in Berlin Familienministerin Kristina Schröder mit Kanzlerin Merkel (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/BREUEL-BILD

Familie und Beruf, das soll in Deutschland besser vereinbar sein - darüber waren sich beim ersten Familiengipfel im Prinzip alle einig. Im Prinzip. Denn was die Umsetzung angeht, da gingen die Meinungen auseinander. Freiwillig oder per Gesetz - das war die große Frage beim Spitzentreffen von Bundesregierung, Wirtschaft, Gewerkschaften und Wissenschaftsvertretern in Berlin.

Für die Unternehmen werde es immer wichtiger, gute Mitarbeiter zu halten, betonte Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft. Denn durch den demografischen Wandel stehen immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Die Mütter und Väter werden also an den Werkbänken und in den Büros gebraucht. Gleichzeitig wollen immer mehr Menschen dem Job nicht ihr ganzes Familien-Leben unterordnen.

Schröder für Rechtsanspruch

Gesetze allerdings würden nur abbremsen, hieß es von Seiten der Unternehmen. Diese bedeuteten nur unnötige Bürokratie. Zwangsbeglückungen und Quoten würden niemandem helfen, so auch Vertreter der Kommunen - Initiativen von unten wären nachhaltiger und bedarfsgerechter.

Familiengipfel - Schröder fordert Vollzeit-Gesetz

01:38

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Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) stimmte zwar zu, dass eigentlich die Tarifpartner gefragt seien. Gesetzliche Regelungen seien aber nötig, wenn es anders nicht mehr ginge. Und so kündigte sie prompt an, sich für einen Rechtsanspruch auf Rückkehr in eine Vollzeitarbeit einsetzen. Denn Mütter hätten es oftmals schwer, nach der Geburt eines Kindes wieder voll in den Job einzusteigen, weil sie auf Teilzeitstellen abgeschoben würden.

Mehr Zeit für Familien

Klassische Stellschrauben der Familienpolitik seien Geld, Zeit und Infrastruktur, erläuterte Sabine Walper vom Deutschen Jugendinstitut. Bei finanziellen Hilfen und dem Ausbau der Infrastruktur sei in den letzten Jahren viel getan worden. Aktuell ginge es vielen einfach um mehr Zeit für ihre Familie.

Dem stimmte die Kanzlerin zu. Es könne nicht immer nur um mehr Geld gehen, sondern auch um "mehr Zeit für Zuhause", sagte Merkel und zog eine rote Linie gegenüber der Wirtschaft: Familien dürften nicht zur verlängerten Form der Ökonomisierung der Gesellschaft gemacht werden.

Keine Ergebnisse

Kritik kam nach dem Gipfel von den oppositionellen Grünen. "Es gibt eine Reihe von Dingen, die kann man nur gesetzlich regeln", sagte die Spitzenkandidatin für den Bundestagswahlkampf, Katrin Göring-Eckardt. Dass man weniger Monate vor der Bundestagswahl einen Gipfel mache, ohne ein Angebot bei Kinderbetreuung und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu machen, sei "ein starkes Stück".

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