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Politik

Merkel will sich nicht provozieren lassen

14. März 2017

"Erkennbar abwegig": Kurz und bündig hat die Bundesregierung die jüngste Verbalattacke des türkischen Präsidenten Erdogan zurückgewiesen. Er hatte der Kanzlerin allen Ernstes Unterstützung von Terroristen vorgeworfen.

Angela Merkel zwischen türkischen Flaggen (Archivfoto: Reuters/U. Bektas)
Bild: Reuters/U. Bektas

"Die Bundeskanzlerin hat nicht die Absicht, sich am Wettlauf der Provokationen zu beteiligen. Sie macht das nicht mit", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.

Zuvor hatte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan den Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Minister in Deutschland weiter befeuert - und Angela Merkel auch persönlich angegriffen. In einem Interview des türkischen Senders "A Haber" bezichtigte er die Kanzlerin der Unterstützung der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. "Verehrte Merkel, Du unterstützt Terroristen", sagte Erdogan. Deutschland gehe nicht gegen die PKK vor, obwohl es diese zur Terrororganisation erklärt habe. Und Erdogan formulierte die Fragen: "Warum verstecken Sie Terroristen in Ihrem Land? (...) Warum tun Sie nichts?"

Gießt weiter Öl ins Feuer: Präsident ErdoganBild: picture-alliance/dpa/S. Suna

Schon Anfang März hatte der türkische Präsident die deutschen Behörden beschuldigt, den "Terrorismus" in der Türkei zu unterstützen. Damals äußerte er sich im Zusammenhang mit dem Streit zwischen Berlin und Ankara um die Inhaftierung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel. Erdogan warf Yücel Spionage für Deutschland vor und bezeichnete ihn als "Repräsentanten" der PKK.

Reisehinweise verschärft

Das Auswärtige Amt in Berlin verschärfte derweil - mit Blick auf das türkische Referendum zur Einführung eines Präsidialsystems am 16. April - seine Reisehinweise für die Türkei. "Im Zuge des Wahlkampfes muss mit erhöhten politischen Spannungen und Protesten gerechnet werden, die sich auch gegen Deutschland richten können. Hiervon können im Einzelfall auch deutsche Reisende in der Türkei betroffen sein." Ihnen werde daher empfohlen, "sich von politischen Veranstaltungen und grundsätzlich von größeren Menschenansammlungen fernzuhalten".

wa/cgn (afp, dpa, aa)

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