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Politik

Merz erhält Posten auf CDU-Hinterbühne

10. Januar 2019

Es ist ein Grundgesetz des politischen Machtkalküls: Gefährliche Konkurrenten müssen eingehegt werden. Im Fall von Friedrich Merz, der nur knapp den Parteivorsitz verfehlte, scheint eine Einigung gefunden. Ob sie hält?

Deutschland | Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz | CDU
Siegerin Kramp-Karrenbauer mit Merz nach der Wahl um den Parteivorsitz im DezemberBild: Getty Images/AFP/O. Andersen

Der im Rennen um den CDU-Vorsitz unterlegene Friedrich Merz soll sich künftig als Wirtschafts- und Finanzexperte in der Parteiarbeit engagieren. Merz werde "seine Erfahrung und Kompetenz in Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik" einbringen, teilte die neue Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer auf Twitter mit. Merz sei eine "tolle Verstärkung" des CDU-Expertenkreises aus Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft.

Die vormalige CDU-Generalsekretärin hatte Merz auf dem Parteitag im Dezember bei der Wahl um den CDU-Spitzenposten knapp geschlagen. Merz, einst Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag, hatte sich im Anschluss für einen Ministerposten ins Gespräch gebracht - was von Kramp-Karrenbauer ironisch kommentiert wurde: Sie habe beim letzten Kabinettsfrühstück die Ministerriege durchgezählt und festgestellt, es gebe keinen Handlungsbedarf. Das Kabinett sei vollzählig.

Vollzählig? Das Bundeskabinett in Berlin (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/B. v. Jutrczenka

Mit der jetzigen Entscheidung kommt die Parteispitze vor allem Wünschen aus dem Wirtschaftsflügel entgegen, den 63-Jährigen weiter einzubinden. Merz ist als Mitglied einer bestehenden Expertenkommission zur sozialen Marktwirtschaft nominiert. Außerdem soll er an führender Stelle den Themenbereich "Zukunft der transatlantischen Beziehungen" begleiten. Und er soll an der Erstellung des neuen CDU-Grundsatzprogramms mitwirken. Das bestätigte eine CDU-Sprecherin, nachdem zuerst die Zeitung "Die Welt" über eine entsprechende Einigung berichtet hatte.

Derzeit sitzt Merz der Atlantik-Brücke vor, einem Netzwerk, das nach eigenen Angaben das Ziel hat, "die Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Europa und Amerika auf allen Ebenen zu vertiefen". Seit 2016 ist der Jurist Aufsichtsratschef des deutschen Ablegers von Blackrock. Das Unternehmen gilt als größter unabhängiger Vermögensverwalter der Welt.

jj/uh (dpa, afp, afp)

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