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Politik

Messerattacke auf Danziger Bürgermeister

13. Januar 2019

Polens Regierung spricht von einem "Akt der Barbarei": Bei einer öffentlichen Veranstaltung wurde Danzigs Stadtoberhaupt Pawel Adamowicz von einem Angreifer niedergestochen und lebensgefährlich verletzt.

Pawel Adamowicz - Rede vor Attentat
Bild: Reuters/Agencja Gazeta/B. Banka

Der Zustand des Danziger Bürgermeisters sei sehr ernst, es gebe aber Hoffnung, twitterte Polens Präsident Andrzej Duda. Der Angriff auf das Leben und die Gesundheit von Pawel Adamowicz (Artikelbild) müsse aufs Schärfste verurteilt werden, schrieb Regierungschef Mateusz Morawiecki.

Laut Polizei-Angaben war ein Mann am Sonntagabend bei einer Benefizveranstaltung auf die Bühne gestürmt und hatte - vor den Augen hunderter Menschen - mehrfach auf Adamowicz mit einem Messer eingestochen. Der Bürgermeister musste am Tatort wiederbelebt werden, anschließend kam der 53-Jährige in das Universitätsklinikum, wo er notoperiert wurde. Er schwebe weiter in Lebensgefahr, berichtete ein Chirurg des Krankenhauses.

Unschuldig "vorbestraft"?

Der Angreifer konnte noch auf der Bühne von Sicherheitskräften überwältigt und dann von der Polizei festgenommen werden. Es handelt sich nach Auskunft der Behörden um einen wegen mehrerer Banküberfälle vorbestraften Danziger.

Der Täter konnte schnell überwältigt werdenBild: Getty Images/AFP/P. Hukalo

Das Motiv des 27-Jährigen könnte Rache für eine Haftstrafe gewesen sein. Augenzeugen zufolge hatte der Angreifer ein Mikrofon an sich gerissen und gerufen, er sei von der früheren polnischen Regierung unter Führung der Bürgerplattform (PO) unschuldig ins Gefängnis gebracht worden. "Deshalb stirbt Adamowicz!", so der Mann wörtlich.

Bis 2015 gehörte Adamowicz, der Danzig bereits seit 1998 regiert, der PO selbst an. Bei der Kommunalwahl 2018 war er mit der von ihm gegründeten Wählervereinigung "Alles für Danzig" im Amt des Stadtpräsidenten bestätigt worden.

wa/cgn (dpa, afp)