Metertief im schlammigen Wasser versunken
5. Juli 2020Der schwere und lang anhaltende Regen hatte in weiten Gebieten der Provinzen Kumamoto sowie Kagoshima auf Japans südwestlicher Hauptinsel Kyushu Überschwemmungen und Schlammlawinen ausgelöst. Der Fluss Kuma trat über die Ufer, die Wassermassen rissen Autos und Brücken fort und überspülten Straßen und Ortschaften. Mehrere Gemeinden wurden von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem das Wasser und der Schlamm Straßen unzugänglich gemacht und Häuser mit sich gerissen hatten.
Bis zum Sonntagabend (Ortszeit) wurden 18 Todesfälle bestätigt. Doch befürchtete die Regionalregierung der besonders stark betroffenen Provinz Kumamoto, dass mindestens 17 weitere Personen ebenfalls nicht überlebt haben. Mindestens 14 Menschen galten zudem noch als vermisst. Viele der Opfer befanden sich in einem Altenpflegeheim.
Derweil begannen die ersten Aufräumarbeiten. Helfer hatten Schwierigkeiten, einige der besonders schwer betroffenen Gebiete entlang des Kuma zu erreichen. Dessen Ufer ist an mehreren Stellen gebrochen. Auf Luftbildern waren ganze Wohngebiete metertief überflutet. Mit Helikoptern und Schlauchbooten kämpften sich die Einsatzkräfte zu den Opfern vor. Manche hatten sich auf die Dächer ihrer Häuser gerettet. An Rettungsseilen wurden sie von Hubschraubern in Sicherheit gebracht.
Tausende Haushalte waren am Sonntag weiterhin ohne Strom. Die Behörden hatten am Vortag mehr als 200.000 Menschen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und Schutzräume aufzusuchen. In den Notlagern mussten zugleich Vorkehrungen gegen die Gefahr einer Ansteckung durch das Coronavirus getroffen werden. Derweil warnte die Meteorologische Behörde auch für die kommenden Tage vor weiteren heftigen Regenfällen auch in Teilen des Westens.
uh/wa (dpa, afp)