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Mexikanische Proteste zum Muttertag an der US-Grenze

11. Mai 2025

Zum Muttertag durften bisher illegal in den USA lebende Mexikaner mit ihren zurückgebliebenen Angehörigen zusammenkommen. Doch das war dieses Jahr nicht möglich.

Menschen in Ciudad Juárez in Mexiko protestieren mit roten Ballons gegen die US-Grenzpolitik
Zeichen setzen - rote Ballons gegen die US-Grenzpolitik Bild: Carlos Sanchez/REUTERS

Dutzende durch die Grenze zwischen den USA und Mexiko getrennte Familien haben zum Muttertag gegen die zunehmende Militarisierung der US-Grenzpolitik demonstriert. Auf der mexikanischen Seite der Grenze ließen sie rote Luftballons aufsteigen und schwenkten rote Rosen, um gegen die durch die Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump erzwungene Absage einer Muttertags-Familienzusammenführung am Grenzzaun zu protestieren.

Die Veranstaltung "Hugs, Not Walls" wurde abgesagt     

Das US-Militär hatte im Bundesstaat Texas vor wenigen Tagen ein Sperrgebiet entlang der Grenze eingerichtet, in dem Menschen ohne Einreisepapiere festgenommen werden können. Daraufhin musste eine Veranstaltung unter dem Titel "Hugs, Not Walls" (Umarmungen statt Grenzen) abgesagt werden, die seit 2016 alljährlich von einer Menschenrechtsgruppe veranstaltet wurde. Bei der eigentlich für Samstag geplanten Veranstaltung sollten ohne Erlaubnis in den USA lebende Menschen zum Muttertag mit ihren in Mexiko zurückgebliebenen Angehörigen zusammengebracht werden.

Protest an der Grenze - unter den Augen der PolizeiBild: Herika Martinez/AFP/Getty Images

So viele Mütter können ihre Kinder nicht umarmen     

"Wir haben das nun seit 2016 ohne Probleme gemacht, und jetzt können wir diesen Abschnitt der Grenze nicht mehr nutzen", klagte Irma Cruz von der Menschenrechtsgruppe Border Network über die "niederschmetternde" Entwicklung. "Es gibt auf beiden Seiten so viele Mütter, die ihre Kinder nicht umarmen können." Rund hundert Familien hatten sich in der Region zu der Familienzusammenführung angemeldet. Das Border Network rief stattdessen zu Protesten in Ciudad Juárez auf der mexikanischen und El Paso auf der US-Seite der Grenze auf.

Mexiko bereitet sich auf Migranten aus den USA vor

02:04

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Angehörige winkten einander zu     

Rund 100 Meter voneinander entfernt auf beiden Seiten des Grenzflusses Rio Bravo standen am Samstag Angehörige, winkten und versuchten, mit Ferngläsern einen Blick auf den jeweils anderen zu erhaschen.

Der 46-jährige Alejandro Ordaz war mehr als 800 Kilometer von Torreón in Zentralmexiko bis nach Ciudad Juárez gereist, um bei dem schließlich abgesagten Event seine Mutter zu umarmen, die seit 20 Jahren in den USA lebt. "Ich hoffe bei Gott, dass ich sie eines Tages wieder in die Arme nehmen kann", sagte er.

pg/wa (afp, EFE)