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Kriminalität

Mexikanischer Ex-Minister in den USA angeklagt

17. Oktober 2020

Der in den USA festgenommene frühere mexikanische Verteidigungsminister Salvador Cienfuegos Zepeda ist wegen Drogenschmuggels und Geldwäsche angeklagt worden. Die Vorwürfe sind umfangreich.

Salvador Cienfuegos Zepeda
Salvador Cienfuegos Zepeda, hier noch während seiner Amtszeit als mexikanischer Verteidigungsminister im April 2016Bild: OctavioxNavax/ZUMA Wire/imago images

Salvador Cienfuegos Zepeda werden unter anderem bandenmäßiger Schmuggel von Heroin, Kokain, Methamphetamin und Marihuana in die USA sowie Geldwäsche vorgeworfen. Das geht aus der Anklageschrift an einem Gericht in New York hervor.

"Der Pate" vor langer Haftstrafe

Demnach wird der heute 72 Jahre alte General außer Dienst auch "El Padrino" (Der Pate) genannt. Er habe zwischen Dezember 2015 und Februar 2017 seine Position als damaliger Verteidigungsminister ausgenutzt, um gegen Bestechung das gewalttätige mexikanische Drogenkartell H-2 zu unterstützen, heißt es in einem Brief des Staatsanwalts Seth DuCharme an die zuständige Richterin.

Die Anklage wurde bereits 2019 erhoben, aber erst am Freitag veröffentlicht. Bei einer Verurteilung wegen Verschwörung drohen Zepeda den USA mindestens zehn Jahre Haft.

Festnahme im Familienurlaub

Cienfuegos Zepeda war am Donnerstag während einer Reise mit seiner Familie am Flughafen von Los Angeles festgenommen. Das mexikanische Investigativ-Magazin "Proceso" berichtete unter Berufung auf Quellen im US-Justizministerium, die Festnahme sei das Ergebnis jahrelanger Ermittlungen zu Korruption im Zusammenhang mit Drogenhandel.

Cienfuegos Zepeda war von 2012 bis 2018 unter Präsident Enrique Peña Nieto Verteidigungsminister. Er ist der zweite mexikanische Ex-Minister, der in den USA festgenommen wurde.

Auf den Spuren von "El Chapo"?

Im Dezember 2019 war der frühere Sicherheitsminister Genaro García Luna in Texas verhaftet worden. Auch er soll hohe Bestechungssummen von einem Drogenkartell angenommen haben. García Luna bestreitet die Vorwürfe.

Der Fall Zepeda wird nun vor demselben Gericht in New York verhandelt, vor dem im vergangenen Jahr der Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.

mak/AR (afp, dpa)

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