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Politik

Mexiko bietet Migranten Arbeit und Hilfen an

27. Oktober 2018

"Heute reicht dir Mexiko die Hand" - unter diesem Motto geht Mexikos Präsident Peña Nieto auf Tausende Migranten zu, die aus Mittelamerika in Richtung USA marschieren. Er spricht sie per Video an.

Mexiko Kontrolle am Fluss Suchiate an der Grenze zu Guatemala
Ein mexikanischer Migrationsbeamter kontrolliert an der Grenze zu Guatemala AnkömmlingeBild: Reuters/C. G. Rawlins

"Wir wollen, dass Du und alle Migranten sich sicher und geschützt fühlen", sagte Präsident Enrique Peña Nieto in einem an die Migranten gerichteten Video. Die Mittelamerikaner sollen demnach Zugang zur mexikanischen Gesundheitsversorgung erhalten, ihre Kinder dort zur Schule schicken und arbeiten dürfen. Voraussetzung ist, dass sie in den südlichen mexikanischen Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca bleiben und einen Antrag auf legale Einreise oder ein Asylgesuch stellen.

"Wir wissen, dass Du eine Chance suchst, dass Du ein neues Zuhause aufbauen und eine bessere Zukunft für Deine Familie und Deine Lieben willst. Heute reicht Dir Mexiko die Hand", betonte Peña Nieto. Er rief die Menschen aus den südlichen Nachbarstaaten auf ihrem Weg in die USA auf, sich in Mexiko registrieren zu lassen und sich um einen Aufenthaltstitel zu bemühen, statt weiter in Richtung USA zu ziehen. "Dieses Programm richtet sich nur an jene, die sich an die mexikanischen Gesetze halten", sagte der Präsident.

Festnahmen am Grenzfluss

Derweil nahm die mexikanische Polizei im Süden des Landes Dutzende Migranten aus Mittelamerika in Gewahrsam. Sie hätten illegal den Grenzfluss Suchiate zwischen Guatemala und Mexiko überquert, teilten die Behörden mit. Nach offiziellen Angaben wurden sie zu einem Büro der Einwanderungsbehörde in der Stadt Tapachula gebracht, wo sie Asylanträge stellen könnten.

Derzeit marschieren nach UN-Angaben mehrere tausend Menschen aus Honduras, El Salvador und Guatemala durch Mexiko in Richtung USA. Der Treck erreichte am Freitag die Stadt Arriaga im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas. Die Menschen fliehen vor der Gewalt durch Jugendbanden und der schlechten wirtschaftlichen Lage in der Region.

Ein Lastwagen mit Flüchtlingen erreicht die mexikanische Stadt ArriagaBild: picture-alliance/ZUMA Wire/V. Rosas

Keine Chance auf Einreise?

US-Präsident Donald Trump hat mehrfach betont, dass die Lateinamerikaner keine Chance auf eine Einreise in die Vereinigten Staaten hätten. Er warf Mexiko zuletzt immer wieder vor, nichts gegen die Migranten zu unternehmen, die durch das lateinamerikanische Land in die USA kommen. Kurz vor der wichtigen Zwischenwahl zum Kongress am 6. November unterstrich Trump seine harte Haltung. "Angesichts dieses Nationalen Notstandes setze ich das Militär ein. Sie werden gestoppt werden", schrieb er auf Twitter.

Derzeit befinden sich bereits 2100 US-Nationalgardisten an der Grenze, die wegen einer anderen Anweisung aus dem April entsandt worden waren. Dort leisten sie logistische Unterstützung für die Grenzpolizei. Trump hat die Migranten immer wieder zum Thema im Wahlkampf vor den Kongresswahlen gemacht und die Lage stark überzeichnet. Er sprach von einem "Angriff auf unser Land" und einem "nationalen Notstand". Zuletzt behauptete der US-Präsident außerdem, unter den Migranten seien auch Menschen aus dem Nahen Osten und insinuierte damit unlautere Motive für deren Marsch in Richtung USA. Belege dafür lieferte er aber nicht.

kle/AR (dpa, afpe)