Verzweifelte Menschen, eingestürzte Gebäude, Trümmer überall in der Hauptstadt Mexiko Stadt: Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage wird Mexiko von einem heftigen Erdbeben erschüttert. Mehr als 200 Menschen sterben.
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In Trümmern: Die Katastrophe in Mexiko-Stadt
Es ist 13.14 Uhr am Mittag in der Hauptstadt, als die Erde bebt. Wolkenkratzer schwanken, andere Häuser stürzen ein, die Menschen rennen in Panik auf die Straßen, suchen Sicherheit. Bilder der Katastrophe.
Bild: Reuters/C. Daut
Hier stand ein Haus
Erst schwankten die Gebäude, dann kippten sie um wie Kartenhäuser oder sanken in sich zusammen. Nachdem sich der Staub über der Hauptstadt Mexiko-Stadt verzogen hat, zeigt sich den Überlebenden und Helfern ein fast surreales Bild: Nur noch Trümmer und Schutt, wo Minuten zuvor noch ein Haus stand.
Bild: Reuters/Rafael Arias
Silencio! Silencio!
Mit bloßen Händen suchen die Helfer nach Überlebenden. "Wir können keine Maschinen einsetzen", sagt Innenminister Miguel Angel Osorio Chong. Zu groß die Gefahr, so die Situation nur noch schlimmer zu machen. Weitere Gebäude könnten einstürzen. Außerdem hofft man darauf, nicht nur Tote zu bergen. "Silencio", heißt es deshalb auf Schildern, die hochgehalten werden, damit Retter etwas hören können.
Bild: Reuters/C. Daut
Nicht zögern - mit anpacken!
Feuerwehrleute, Rettungskräfte, aber auch Passanten, die selbst kurz zuvor mit dem Schrecken davongekommen sind, versuchen, die Situation in den Griff zu bekommen. Alte Farbeimer für den Schutt und eilig herbeigeschafftes Trinkwasser stehen bereit. Doch wo anfangen?
Bild: Getty Images/R. S. Fabres
Brutales Ende eines Schultages
Unter den Trümmern sind Kinderstimmen zu hören. Die Überreste der Grundschule "Enrique Rébsamen" im Stadtviertel Coapa. Mindestens 20 Kinder und zwei Erwachsene starben hier. Für die Eltern, die zum dem Gebäude geeilt sind, eine unvorstellbare Situation. Auf dem Gelände befand sich auch ein Kindergarten. Etliche Menschen werden hier noch vermisst.
Bild: picture-alliance/AP Photo/C. Cisneros
Was ist nur geschehen? Eine Umarmung zum Trost
Mexiko-Stadt, eine pulsierende Millionenmetropole. Das Erdbeben trifft die Hauptstadt zur Mittagszeit - die Menschen sind in den Büros, bei der Arbeit oder beim Mittagessen. Viele stehen danach unter Schock. Wer überlebt hat, begreift erst langsam, was geschehen ist. Eine Umarmung zum Trost angesichts des Unvorstellbaren.
Bild: Reuters/C. Daut
Ersthelfer und Ärzte zur Stelle
Spontan werden in der Stadt Ausgabestellen für Lebensmittel, Getränke, Medikamente und Schmerzmittel eingerichtet. Ersthelfer und Ärzte sind zur Stelle, um die Menschen schnell zu versorgen. Einige beschädigte Krankenhäuser müssen in aller Eile evakuiert werden. Krankenbetten, die auch fehlen, um die Überlebenden zu versorgen.
Bild: Getty Images/R. S. Fabres
Wer da ist, packt an
Tonnenschwere Trümmerteile, Steine und Mauerbrocken müssen beiseite geräumt werden. Männer und Frauen bilden Menschenketten, um schnell mit anzupacken. Gegen den Staub schützen sie sich mit Mundmasken, auch Plastikhandschuhe wurden verteilt, damit man sich an den Trümmern nicht noch verletzt. Viele arbeiten bis zur Erschöpfung.
Bild: Reuters/H. Romero
Nichts mehr zu retten
Dieses Haus ist noch nicht komplett zusammengebrochen, wird aber kaum zu retten sein. Niemand weiß in diesen Stunden, wie hoch die Schäden sind. Im Vordergrund stehen aber die weit mehr als 200 Todesopfer, die bereits in den ersten Stunden nach dem Beben gefunden wurden. Es wird Wochen dauern, bis die Schäden halbwegs beseitigt sind. Dieses Gebäude dürfte dann abgerissen sein.
Bild: picture-alliance/AP Photo/E. Verdugo
Nach der Übung die bittere Realität
Etwa zwei Stunden vor dem Beben hatten sich viele Behörden, Unternehmen und Schulen noch an der alljährlichen Erdbebenübung beteiligt, auch einen Probealarm hatte es gegeben. Dann, genau 32 Jahre nach dem verheerenden Erdbeben von 1985, wiederholt sich die Geschichte. Damals kamen rund 10.000 Menschen ums Leben. Wie viele werden es diesmal sein?
Bild: picture-alliance/AP/E. Marti
Schnell weg hier
Nach einer ersten Bilanz stürzten in Mexiko-Stadt 38 Gebäude ein. Die Situation war hier deshalb so verheerend, weil sich das Epizentrum des Bebens in Axochiapan befand, das gerade einmal 130 Kilometer südöstlich der Hauptstadt liegt. Schnell weg hier - das galt im ersten Moment für alle, die aus den schwankenden Gebäuden fliehen konnten. Manche konnten ihr Leben retten - und sonst nichts.
Bild: picture-alliance/El Universal/L. Crotes
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Das Erdbeben hinterließ schwere Schäden an Hunderten Gebäuden in den Bundesstaaten Morelos, Puebla, México und der Millionenmetropole Mexiko-Stadt. Tausende verängstigte Bewohner flüchteten in Panik auf die Straßen und Plätze. Der Schock sitzt tief..
In Hunderttausenden Häusern und Wohnungen fiel der Strom aus. Auch das Telefonnetz brach vielerorts zusammen. Schulen und die Universität von Mexiko-Stadt setzten den Unterricht aus. Innenminister Osorio Chong rief die Bevölkerung auf, den Anweisungen des Zivilschutzes Folge zu leisten. Eine große Gefahr gehe von geborstenen Gasleitungen aus, heißt es.
Schule stürzte ein
Das Zentrum des Bebens lag bei Axochiapan - rund 120 Kilometer südöstlich der mexikanischen Hauptstadt - in einer Tiefe von rund 50 Kilometern. Es erreichte die Stärke 7,1.
Nach offiziellen Angaben wurden bisher insgesamt mindestens 248 Todesopfer gezählt. Allein in einer eingestürzten Schule starben 20 Kinder. Angesichts der Stärke des Bebens gehen die Behörden allerdings davon aus, dass diese Zahl weiter steigen wird. Hunderte Einsatzkräfte wurden mobilisiert. Helfer gruben sich zum Teil mit bloßen Händen durch die Trümmer, um Verschüttete zu bergen.
Krisenrat kommt zusammen
Mexikos Staatspräsident Enrique Peña Nieto berief seinen nationalen Krisenrat ein und machte sich im Helikopter ein Bild von den Schäden. "Ich habe die Evakuierung aller Hospitäler angeordnet, die beschädigt worden sind", teilte er bei Twitter mit. Patienten müssten in andere Krankenhäuser verlegt werden. Auch der internationale Flughafen musste vorübergehend geschlossen werden. Es solle untersucht werden, ob die Infrastruktur Schaden genommen habe, teilte der Flughafen mit.
Mehrere Nachbeben lösten bei den Betroffenen zusätzlich Panik aus. Das nationale Seismologische Institut teilte mit, es seien unter anderem im Bundesstaat Oaxaca weitere Erdstöße registriert worden. Gleich mehrfach erwischte es die Küstenregion vor der Stadt Salina Cruz. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es auch in den kommenden Tagen noch Nachbeben geben kann.
US-Präsident Donald Trump bot dem Nachbarland Hilfe an. "Wir sind bei Euch und werden für Euch da sein", twitterte Trump, der in Mexiko wegen seiner Forderung nach dem Bau einer Grenzmauer und kritischer Äußerungen über Immigranten sehr unpopulär ist.
Das Beben ereignete sich auf den Tag genau 32 Jahre nach der Erdbebenkatastrophe von 1985, bei der in Mexikos Hauptstadt mehr als 10.000 Menschen getötet worden waren. Nach diesem Beben hatten die Behörden die Bauvorschriften verschärft, um die Gebäude stabiler zu machen. Zudem entwickelten sie Pläne für den Katastrophenfall. Am Dienstagmorgen, nur wenige Stunden vor dem neuerlichen Beben, hatte eine Übung stattgefunden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel übermittelte von Deutschland aus die Anteilnahme der Bundesregierung. Ihr Sprecher Steffen Seibert twitterte auf Spanisch im Namen der Kanzlerin: Unser tief empfundenes Beileid für diejenigen, die einen ihrer Liebsten verloren haben."
Erst am 7. September waren bei einem Beben der Stärke 8,2 rund 100 Menschen in Mexiko umgekommen. Das lateinamerikanische Land befindet sich in einer der weltweit aktivsten Erdbebenzonen.