Mexiko: Journalist nach Berichten über Drogenbanden ermordet
28. Oktober 2025
Der für seine Berichterstattung über Drogenbanden bekannte mexikanische Journalist Miguel Ángel Beltrán ist ermordet worden. Seine Leiche wurde am Samstag in eine Decke gewickelt an einer Schnellstraße zwischen dem nordwestlichen Bundesstaat Durango und der Stadt Mazatlán im Nachbarstaat Sinaloa entdeckt, wie örtliche Medien berichteten. Neben dem Körper fanden die Ermittler eine Notiz, laut der Beltrán getötet wurde, weil er "falsche Anschuldigungen" erhoben habe.
Beltrán hatte in der Vergangenheit für mehrere Zeitungen gearbeitet und berichtete zuletzt auf Tiktok und Facebook über Themen wie Kriminalität und organisierte Gewalt. In einem seiner letzten Beiträge vom vergangenen Mittwoch informierte er über die Festnahme eines Anführers der kriminellen Bande Cabrera Sarabia, die in Durango aktiv ist und mit den mächtigen Drogenkartellen Sinaloa und Jalisco Nueva Generación rivalisiert.
Journalisten in Mexiko täglich in Gefahr
Mexiko gilt seit Jahren als eines der gefährlichsten Länder der Welt für Journalistinnen und Journalisten. Laut der Organisation "Reporter ohne Grenzen" wurden dort seit 1994 mehr als 150 Medienschaffende getötet.
Die Journalistenorganisation "Artikel 19" dokumentierte allein in diesem Jahr bislang sechs tödliche Angriffe auf Medienschaffende in Mexiko. Besonders Lokaljournalisten, die über Themen wie Sicherheit oder Korruption berichten, seien stark gefährdet. "Artikel 19" forderte die mexikanische Regierung auf, Gerechtigkeit für die ermordeten Kolleginnen und Kollegen herzustellen und wirksame Maßnahmen zum Schutz der Pressefreiheit zu ergreifen.
Seit dem Start einer umstrittenen Militäroperation zur Bekämpfung der mächtigen Drogenkartelle im Jahr 2006 sind in Mexiko insgesamt rund 480.000 Menschen ermordet worden.
pgr/fab (afp, epd)
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